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Wie stehen Berliner Parteien zur Hundehaltung?

Dieser Frage gingen jetzt der Verein Mensch und Hund Moabit e.V. und die Hundeshauptstadt Berlin nach. Sieben Parteien, die sich in der Bundeshauptstadt Berlin zum Wahlkampf aufstellen und den Prognosen zufolge nicht an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würden, haben die beiden Vereine insgesamt zehn Fragen zum Thema Hundehaltung gestellt. Die Ergebnisse waren überraschend.

Hundeauslaufgebiete in Berlin – meist befürwortet

Unter anderem fragte man bei den Parteien an, ob sie den Ausbau der Hundeauslaufgebiete in der Bundeshauptstadt Berlin unterstützen würden. Die FDP, die Tierschutzpartei, die SPD, die Grünen, die AfD und die CDU sprachen sich klar für einen weiteren Ausbau der Hundeauslaufgebiete aus. Lediglich Die Linke sträubt sich dagegen. Sie begründet dies damit, dass die Entscheidung zur Hundehaltung rein privater Natur sei und dementsprechend könne es nicht Aufgabe der Stadt oder des Landes sein, für Hundeauslaufgebiete zu sorgen.

Auch gegen den Ausbau von wohnortnahen Hundegebieten in den Kiezen der Stadt stellt sich Die Linke. Sie begründet dies einerseits damit, dass es bereits ausreichend Hundegärten gäbe, die von privaten Vereinen geführt werden. Andererseits beruft man sich auch hier wieder auf die Aussage, das Land könne nicht für die private Entscheidung zur Hundehaltung aufkommen müssen. Zudem müsse man andere Personengruppen schützen. Alle anderen befragten Parteien sprachen sich dagegen für die Hundegärten im Kiez aus.

Gehören Hunde an bestimmten Orten verboten?

Auf die Frage, ob mehr No-Go-Areas für Hunde geschaffen werden müssen, reagierten die Parteien nicht ganz so einstimmig. Während Die Linke sich auch hier wieder vermehrt gegen die Hundehalter stellt und No-Go-Areas für Hunde als sinnvoll erachtet, sind die anderen Parteien gespaltener Meinung. Die FDP und die Tierschutzpartei sprechen sich klar gegen Hundeverbotszonen aus. Die übrigen Parteien halten diese in bestimmten Bereichen zwar für möglich, betonten in ihren Antworten jedoch deutlich, dass ein Mitnahmeverbot für Hunde stets das letzte Mittel der Wahl sein sollte.

Bei der Leinenpflicht, die in Berlin generell herrscht, sind die Parteien sich dagegen einig. Eine generelle Leinenpflicht lehnen fast alle Parteien ab. Ausnahme bildet hier lediglich die CDU, die die Leinenpflicht durch Ausnahmeregelungen lockern will, etwa wenn Halter den Hundeführerschein haben.

Brauchen Berliner den Hundeführerschein?

Eine sehr wichtige Frage beschäftigt sich mit dem Thema des verpflichtenden Hundeführerscheins für alle Hundehalter in Berlin. Hier ist man sich uneins. Die Linke ist ganz klar für den Hundeführerschein, auch die Tierschutzpartei spricht sich dafür aus, allerdings in erster Linie, um eine artgerechte Haltung der Hunde zu gewährleisten. Die Grünen wollen zumindest eine Theorieprüfung für Hundehalter zur Pflicht machen, der Praxistest soll dagegen nur für auffällige Hunde und deren Halter verpflichtend vorgeschrieben werden.

Die CDU würde dagegen auf einen freiwilligen Hundeführerschein setzen, ebenso wie die FDP. Sie könnte sich sogar vorstellen, den Hundeführerschein attraktiver zu machen, indem Personen, die diesen erfolgreich absolviert haben, Hunde kostenfrei bei der BVG oder in geschützte Grünanlagen mitnehmen dürften. Die SPD ist ebenfalls nur in bestimmten Bereichen für den Hundeführerschein, die AfD dagegen fordert eine Vereinheitlichung der Regelungen auf Bundesebene.

Hundekot in Berlin – ein Dauerärgernis

Eines der größten Probleme in Berlin stellt der Hundekot auf öffentlichen Straßen und Plätzen dar. Deshalb wurden die Parteien auch danach gefragt, ob sie den Ausbau der Kotbeutelspender vorantreiben würden. Gegen den Ausbau stellen sich Die Linke und die SPD, die auch in diesem Punkt an die Pflichten der Hundehalter und die enge finanzielle Lage der Stadt erinnern. Die übrigen Parteien sprechen sich für den Ausbau der Kotbeutelspender aus. Die SPD räumt aber zumindest ein, dass mehr Abfallbehälter aufgestellt werden müssten, um die vollen Kotbeutel nicht über weite Strecken tragen zu müssen.

Bei der Frage, wie die Parteien zur umstrittenen Rasseliste stehen, äußern sich alle Parteien bis auf CDU und SPD kritisch. Sie lehnen eine klassische Rasseliste ab. Die SPD betrachtet sie zumindest als kritisch, die CDU verweist auf eine geplante Kürzung der Rasseliste auf deutlich weniger gefährliche Rassen.

Insgesamt zeigt sich anhand der Antworten, dass Die Linke subjektiv empfunden Hunden gegenüber am kritischsten eingestellt ist. Am hundefreundlichsten zeigte sich anhand der Antworten die FDP. Die Tierschutzpartei kommt dagegen nur auf Platz zwei, ebenso wie die Grünen und interessanterweise die AfD. Die CDU ist eher in der Mitte anzusiedeln, die SPD schon etwas kritischer Hunden gegenüber eingestellt.

Quelle: Hundeshauptstadt Berlin

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