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Verbraucherschützer werfen Google Verstöße gegen die DSGVO vor

Die neue Datenschutzgrundverordnung trat in den Ländern der Europäischen Union im Mai 2018 in Kraft. Nun wollen Verbraucherschützer die DSGVO nutzen, um Google beim Umgang mit Standortdaten einzuschränken.

Für das Vorgehen auf der Basis der Datengrundschutzverordnung haben sich sieben EU-Länder zusammengeschlossen. Sie sind der Meinung, dass sich Google über die Erhebung der Standortdaten Informationen verschafft, über welche persönliche Gewohnheiten der Nutzer ermittelt werden können.

Welche Länder beteiligen sich an der Durchsetzung der DSGVO?

Für die beabsichtigten Einschränkungen plädieren Griechenland, die Niederlande, Norwegen, Polen, Schweden und Slowenien. Auch die deutschen Verbraucherschützer haben sich in die Aktion eingeschaltet. Ein Sprecher des Verbraucherzentrale Bundesverbands gab in einem Interview an, dass auf die bereits erfolgte Abmahnung von Google nun ein Unterlassungsverfahren mit dem Ziel einer Einstweiligen Verfügung gestartet werden soll. Auch ist zur Speicherung der Standortdaten vor allem bei Smartphones mit dem Betriebssystem Android bereits eine Sammelklage der Verbraucherschützer in den USA anhängig. Sie wurde eingereicht, nachdem festgestellt wurde, dass der Browser Chrome bei Android-Smartphones mehrere Hundert mal pro Tag Standortdaten an Google überträgt.

Welchen Verstoß gegen die DSGVO sehen die Verbraucherschützer?

Die ständige Übertragung der Standortdaten lässt zahlreiche Rückschlüsse zum Privatleben der Nutzer zu. Die Experten der europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC brachten als Beispiel die Tatsache, dass die regelmäßige Ortung von Smartphones in Krankenhäuser Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand zulässt. Außerdem lässt sich damit der religiöse Glaube ermitteln, wenn beispielsweise häufig die Gottesdienste in bestimmten Kirchen besucht werden.

Selbst die politische Überzeugung kann Google mit den Standortdaten herausfinden. Das ist dann der Fall, wenn die Smartphone-Nutzer an Kundgebungen und Demonstrationen oder an Parteitagen teilnehmen und dabei ihr Handy eingeschaltet in der Tasche haben. Viele Verbraucher sind sich dieser Tatsache gar nicht bewusst. Monique Coyens, die Chefin der Verbraucherorganisation BEUC kritisierte außerdem die mangelnde Transparenz bei der Aufklärung der Verbraucher, wofür die Standortdaten genau verwendet werden. Ihre Kritik richtet sich zusätzlich gegen die Bündelung von Diensten, bei denen oft unbemerkt eine Übertragung der Standortdaten aktiviert wird.

Quelle: beuc.eu

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