Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Stromsparen durch Zeitumstellung: Venezuela geht neue Wege

In Venezuela wird der größte Teil des Stroms mit Wasserkraft gedeckt. Doch das Wetterphänomen El Nino sorgt derzeit für eine massive Dürre. Damit das Land seine großen Ölvorräte nicht angreifen muss, der Energieknappheit aber dennoch Herr werden kann, geht die Regierung ungewöhnliche Wege.

Zeitumstellung in Venezuela am 01. Mai

Am 01. Mai will Venezuela die Uhren um eine halbe Stunde vorstellen. Jorge Arreaza, der amtierende Wissenschafts- und Technologieminister, erklärte, dass man damit zurück zu der bis 2007 geltenden Zeiteinstellung kehre. Diese Zeiteinstellung liegt sechs Stunden hinter der mitteleuropäischen Sommerzeit. Grund dafür sei die massive Dürre, denn die Wasservorräte in den 18 Talsperren des südamerikanischen Landes reichen für die Energieerzeugung nicht mehr aus.

Schon in den letzten Tagen hat Präsident Nicolas Maduro auch viele andere Maßnahmen ergriffen, um den Stromverbrauch zu senken. So begann er damit, in allen staatlichen Verwaltungen den Freitag für die kommenden zwei Monate als arbeitsfrei zu erklären. Am kommenden Montag will er einen zusätzlichen Feiertag einführen.

Massive Veränderungen in Venezuela

Vor Tausenden gab Maduro in Venezuelas Hauptstadt Caracas bekannt, dass er den 18. April zu einem arbeitsfreien Tag erkläre, an dem auch die Schulen geschlossen bleiben. Dadurch könne ein langes Stromsparwochenende entstehen. Am Dienstag, dem 19. April 2016, feiert Venezuela seine Unabhängigkeit, die bereits als Feiertag gilt. Die Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst, die schon am Freitag frei hatten, dürfen sich damit auf fünf freie Tage hintereinander freuen.

Bereits seit Februar gilt zudem die Regelung, dass Großverbraucher, wie Hotels oder Einkaufszentren, ihren Strom für neun Stunden pro Tag aus eigener Kraft erzeugen müssen. Die großen Einkaufszentren reagierten darauf, indem sie ihre Öffnungszeiten verkürzten.

Obwohl Venezuela über die größten nachgewiesenen Ölvorkommen weltweit verfügt, weigert sich das Land bisher, Erdöl im großen Stil zur Stromerzeugung zu verbrennen.

Quelle: AFP

About Author