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Sportfachhändler Decathlon will deutschen Markt erschließen

Bereits heute ist der deutsche Sportfachhandel ein hart umkämpfter Markt, doch das könnte künftig noch heftiger werden. Denn jetzt gab auch der französische Branchenriese Decathlon bekannt, auf den deutschen Markt zu kommen. Ludger Niemann, Sprecher von Decathlon Deutschland, erklärte, dass der deutsche Markt aktuell der interessanteste in ganz Europa sei. Deshalb wolle man sich diesen auch erschließen. Decathlon bietet vom günstigen Campinghocker bis zum Windsurfboard alle nur erdenklichen Sportartikel an. Dabei hat sich das Unternehmen vorwiegend auf preiswerte Eigenmarken spezialisiert. Bisher ist das Unternehmen bereits an mehr als 30 Standorten in Deutschland aktiv.

Decathlon – Branchenriese erobert deutschen Markt

Schon heute gehört Decathlon zu den Branchenriesen am Markt. Der weltweite Umsatz betrug im letzten Jahr 9,1 Milliarden Euro. 1.000 Filialen werden vom Hersteller und Händler betrieben. Für den deutschen Markt nannte Decathlon bisher jedoch noch keine Zahlen. Allerdings entsteht in Dortmund aktuell ein neues Logistik-Center, aus dem die Läden und der Onlineshop künftig mit entsprechender Ware versorgt werden sollen.

Werner Haizmann, der Präsident des Verbands Deutscher Sportfachhandel, beklagte, dass Decathlon sehr „brutal“ im unteren Preissegment agiere und „überall angreife“. Viele örtliche Händler haben jahrelang versucht, sich gegen die riesigen Läden von Decathlon zu wehren, allerdings großteils vergeblich.

Generell ist die Branche rund um Sportartikel sehr wettbewerbsintensiv, weiß auch Steffen Kern, Sprecher von Galeria Kaufhof, zu berichten. Deshalb will das Warenhaus auch künftig nicht auf eigene Sporthäuser setzen, sondern das Geschäft in Outlets voranbringen. Alleine im nächsten Jahr plant man, vier bestehende Sporthäuser in Stuttgart, Heidelberg, Wiesbaden und Frankfurt umzuwandeln, weitere sollen folgen. Auch will man Sportartikel künftig ins Sortiment der Warenhäuser mit aufnehmen.

Hansjürgen Heinick, Senior Consultant vom IFH Köln, erklärte in diesem Zusammenhang, dass es vor allem die kleineren örtlichen Anbieter in dieser Branche besonders schwer hätten, sich durchzusetzen. Allerdings könnten sich einzelne Spezialisten durch die Angebote in angesagten Trendsportarten durchaus bewähren. Das gelte etwa für Anbieter von Longboards oder ähnlichem.

Sportartikel in Deutschland stark umkämpft

Dabei boomt der Markt für Sportartikel in Deutschland seit geraumer Zeit. Der Gesamtmarkt soll laut Heinick im vergangenen Jahr rund sechs Milliarden Euro betragen haben. Wird das Zubehör in Form von Badebekleidung, Wäsche, Mützen und Schals mit gerechnet, könnte der Wert sogar noch deutlich gesteigert werden, so Heinick weiter. Auch das Wachstum auf dem deutschen Sportartikelmarkt kann sich sehen lassen. Im vergangenen Jahr lag es bei 5,7 Prozent und konnte sogar das Wachstum des Schuh- und Textilhandels übertreffen. Insbesondere Sportschuhe seien demnach sehr gefragt gewesen.

Trotzdem werde nicht zwingend mehr Sport betrieben. Stattdessen gehe es darum, den Alltag zu casualisieren. Häufiger trage man etwa Sportmode im Büro. 2015 konnte vor allem der Onlinehandel von diesen Trends profitieren. Deutsche Kunden setzen dabei nach wie vor auf große Markennamen. Ausnahmen gelten für den Sport im Alltag, wo Sport- und Funktionsbekleidung durchaus auch vom Discounter kommen darf.

Quelle: dpa

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