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Oscar-Academy will Show verkürzen – Künstler wehren sich

Die Oscar-Academy will die Liveshow verkürzen und plant eine Übergabe von diversen Preisen während der Werbepausen. Dagegen regt sich heftige Kritik.

Etliche Künstler aus der Filmbranche, etwa die bekannten Regisseure Martin Scorsese, Quentin Tarantino, Spike Lee, Ang Lee und Damien Chazelle haben die Pläne der Oscar-Academy jetzt öffentlich kritisiert. Sie haben einen offenen Brief an die Academy geschickt, der von fast 100 Filmschaffenden unterschrieben wurde, in dem sie Druck auf die Oscar-Academy ausüben. Sie solle das bisherige Format der Oscarverleihung beibehalten.

Künstler sehen Pläne der Oscar-Academy als Beleidigung an

In dem Brief hieß es, dass es eine „Beleidigung“ für Filmschaffende sei, wenn die wichtige Kinokunst einfach herabgewürdigt werde. Mittlerweile haben auch bekannte Schauspieler, wie Emma Stone, George Clooney, Brad Pitt, Sandra Bullock oder Robert de Niro das Schreiben unterzeichnet.

Die Oscar-Academy plant, die begehrten Preise in vier Kategorien während der Werbepausen bei der für den 24. Februar geplanten Show auszuhändigen. Dadurch will man die Sendezeit der Liveshow auf drei Stunden verkürzen. Von den Plänen betroffen sind die Sparten Make-up und Haarstyling, Live Action-Kurzfilm, Kamera und Schnitt. Interessierte könnten die Übergabe der Preise im Internet verfolgen. Die Dankesreden der Gewinner wolle man in gekürzter Form in der Fernsehshow übertragen.

Kamera und Schnitt sind wichtige Bestandteile der Kinokunst

Kritik an dem Vorhaben äußerten auch „Roma“-Regisseur Alfonso Cuarón und Caleb Deschanel, der Kameramann für „Werk ohne Autor“. Guillermo del Toro, der mit „Shape of Water“ bekannt und schon selbst mit einem Oscar prämiert wurde, erklärte: „Kamera und Schnitt sind das Herz unserer Kunst“.

Die Oscar-Academy verteidigt ihre Pläne. Schließlich würden die Dankesreden aller Preisträger in der Live-Übertragung zu sehen sein. Kürzen wolle man lediglich den Weg der Sieger auf die Bühne, indem man ihn heraus schneidet. Außerdem wolle man in den kommenden Jahren in einem Rotationsverfahren immer andere Rubriken auf diese Weise kürzen.

Am findet die Oscarverleihung bereits zum 91. Mal statt. In diesem Jahr erfolgt sie seit 30 Jahren erstmals ohne festen Gastgeber. Anstelle des Gastgebers sollen Hollywoodstars in die einzelnen Abschnitte der Show einführen. 1989 gab es das letzte Mal eine Preisverleihung ohne Moderator.

Quelle: dpa

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