Nach den
Welche Gefahren resultieren aus dem Anstieg des Meeresspiegels?
30 Zentimeter klingen nicht viel, aber ein solcher Anstieg hat sehr deutliche Auswirkungen auf die Küstenregionen in aller Welt. Ein Beispiel ist Bangladesch, wo erhebliche Teile des Landes nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen. Dort steigt die Gefahr großflächiger Überschwemmungen durch Sturmfluten als Folge heftiger Zyklone. Das beweist ein Blick in die Geschichte des Landes. Die bisher größte Opferzahl forderte der Zyklon „Bhola“ im Jahr 1970. Damals verloren rund 300.000 Menschen ihr Leben, nachdem Flutwellen von bis zu 10 Metern Höhe bis ins Landesinnere vordrangen. 1991 riss der Zyklon „O2B“ mit Flutwellen von bis zu 7,6 Metern Höhe knapp 139.000 Menschen in den Tod.
Aber auch die Karibikstaaten sowie Mexiko und die USA wären stark betroffen. Hier erhöht sich die Anzahl der Flutereignisse. Wo es aktuell zwei bis drei Überschwemmungen durch Sturmfluten pro Jahr gibt, wird die Anzahl durch die Erhöhung des Meeresspiegels nach den Einschätzungen der Urheber des Sea Level Rise Report 2022 binnen zwei Jahrzehnten auf mehr als 10 Ereignisse pro Jahr ansteigen. Bei der zusätzlichen Berücksichtigung weiterer Faktoren wie beispielsweise El Niño, das Golfstrom-System und die Beaufort-Blase sind langfristig sogar noch deutlich stärker steigende Zahlen solcher Schadensereignisse wahrscheinlich.
Wie sehen die langfristigen Prognosen der NOAA zum Meeresspiegel aus?
Der Blick auf die fernere Zukunft zeichnet noch besorgniserregendere Trends. Das gilt sogar für den Fall, dass es der Menschheit durch die konsequente Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gelingt, die globale Erwärmung langfristig auf 2 Grad Celsius zu begrenzen. Bei einem solchen Szenario gehen die Fachleute der NOAA davon aus, dass der Meeresspiegel an den US-Küsten bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um bis zu 2,2 Meter und stellenweise sogar bis zu 2,5 Meter steigen könnte. Die Prognosen bis zum Jahr 2150 sehen mit einem Anstieg der Pegel um bis zu knapp vier Meter noch bedrohlicher aus. Die Konsequenzen einer solchen Entwicklung umfassen nicht nur die Überflutungsgefahren, sondern beinhalten auch erhebliche Landverluste, die durch die Zunahme der Anzahl und Intensität von Stürmen sowie Sturmfluten von großflächigen Küstenerosionen forciert werden.
Quelle: NOAA
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