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Musterklage zu Sicherheitsrisiken bei Billigsmartphones auf dem Weg

Dass es Hacker so einfach haben, die gesamten Nutzerrechte bei Smartphones zu übernehmen, hat mehrere Gründe. Einer der Hauptgründe ist die Tatsache, dass viele Billigsmartphones mit veralteten Varianten der Betriebssysteme verkauft werden. Hinzu kommt, dass die Hersteller dieser Smartphones durch eigene Anpassungen verhindern, dass die Besitzer dieser Handys das Betriebssystem manuell auf eine neuere Version aktualisieren können. Auch werden zu den Billigsmartphones mit veralteter Software häufig keinerlei Sicherheitsupdates ausgeliefert. Das hatte bei einem Modell bereits das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (kurz BSI) auf den Plan gerufen. Nachdem der Hersteller des betroffenen Smartphones nicht reagierte, übergab das BSI den Fall der Verbraucherschutzzentrale in Nordrhein-Westfalen. Dort wird derzeit eine Musterklage gegen einen der deutschen Händler des Smartphones bearbeitet.

Warum erfolgt die Musterklage gegen den Kölner Media Markt?

Konkret geht es um das Modell Cynus T6, welches vom Hersteller Mobistel mit Sitz im deutschen Hofheim stammt. Mobistel beliefert neben der Kette Media Markt auch Conrad, Saturn, Phone House, cyberport und Amazon mit Billigsmartphones. Die Klage richtet sich gegen einen konkreten Media Markt in Köln und soll zum Musterprozess werden. Zur Klage gegen den Händler haben sich die nordrhein-westfälischen Verbraucherschützer entschlossen, weil es ihnen vor allem darum geht, dass die Verbraucher besser über die möglichen Sicherheitsrisiken solcher Mobilgeräte informiert werden sollen. Die Klage wurde vom Verbraucherschutzverband NRW beim Landgericht Köln eingereicht. Die Kette Media Markt hat inzwischen reagiert und den Verkauf des Cynus T6 gestoppt.

Welche Sicherheitslücken hat das Billigsmartphone Cynus T6?

Bei dem Cynus T6 von Mobistel stellten die Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zum Zeitpunkt des Verkaufs eine Vielzahl von Sicherheitslücken fest. Für mehr als ein Dutzend dieser als sehr kritisch eingestuften Sicherheitslücken gab es keine Möglichkeit, diese nachträglich zu beheben. Mobistel lieferte bis dato auch keine Sicherheitsupdates aus. Eine der gefundenen Sicherheitslücken bietet den Hackern die Möglichkeit, sämtliche Administratorrechte zu übernehmen und eigene Programme ausführen zu lassen. Der Grund dafür waren die fehlenden Updates für die werksseitig verwendete Version Android 4.4, alias KitKat.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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