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Merkwürdige Differenzen bei Zahl der Nutzer bei Facebook

Ein australisches Newsportal hat die Angaben untersucht, welche von Facebook gegenüber den potentiellen Werbetreibenden gemacht werden. Dabei stießen sie auf einige Ungereimtheiten, denn in einigen Ländern werden erheblich höhere Reichweiten angegeben, als tatsächlich Nutzer in den einzelnen Altersgruppen vorhanden sind. Untersucht wurden bei der Studie die Angaben von insgesamt zwölf Ländern. Dazu gehörte auch Deutschland. Auffällig ist, dass vor allem die Zahlen der Nutzer in den werberelevanten Altersgruppen auf den ersten Blick viel zu hoch erscheinen.

Wie fallen die Differenzen konkret aus?

Für Deutschland gibt Facebook offiziell 12 Millionen Nutzer im Alter zwischen 20 und 29 Jahren an. Nach den aktuellen Bevölkerungsdaten gibt es aber in Deutschland nur rund 9,2 Millionen Menschen in dieser Alterspanne. Da stellt sich die Frage, woher die restlichen 30 Prozent der jungen Nutzer kommen sollen. Noch gravierender ist die Differenz in den Vereinigten Staaten. Für die USA weist Facebook 65 Millionen Nutzer zwischen 20 und 29 Jahren aus, obwohl dort nur rund 45,7 Millionen Menschen dieser Altersgruppe wohnen. Das bedeutet ein vorerst unerklärliches Plus von 42 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Großbritannien, wo 39 Prozent mehr Nutzer aus dieser Altersgruppe angegeben werden, als in der Bevölkerung tatsächlich vorhanden sind. Für Australien fanden die Macher der Studie Angaben, die 33 Prozent mehr Nutzer ausweisen, als anhand der Bevölkerungszahl in dieser Altersgruppe vorhanden sein können.

Die Differenzen der Nutzerzahlen von Facebook haben logische Erklärungen

Auf den ersten Blick scheint Facebook die potentiellen Werbekunden mit diesen Angaben an der Nase herumführen zu wollen. Doch das ist in der Praxis nicht der Fall, denn die Differenzen lassen sich sehr logisch und nachvollziehbar erklären. In Brasilien und den USA sind vor allem die Accounts von Scammern verantwortlich. Die Scammer sind überwiegend jüngere Menschen, die mit der Einrichtung zahlreicher Fake-Accounts andere Nutzer abzocken wollen. Sie sind selbst für Facebook häufig nur sehr schwer zu erkennen. Für Abhilfe könnte eine spezielle Meldefunktion sorgen, die es aber bisher so konkret nicht gibt. Hinzu kommen Nutzer, die sich aus anderen Gründen mehrere Accounts einrichten. Ein Beispiel dafür sind Künstler, die parallel private Accounts und Accounts unter ihren Künstlernamen einrichten. Hinzu kommen junge Menschen, die im Ausland studieren. Sie richten sich ebenfalls häufig Accounts im Heimatland und im Gastland ein. Für die Werbetreibenden heißt das allerdings, dass sie tatsächlich erheblich weniger Menschen erreichen können, als von Facebook selbst angegeben wird.

Quelle: adnews.com.au

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