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Mediziner Notstand: Deutsche Bahn hilft bei der Beseitigung

In vielen Regionen der Bundesrepublik Deutschland ist es inzwischen kaum noch möglich, als Neuzuzügler einen Hausarzt zu finden. Das hat inzwischen auch die Deutsche Bahn auf den Plan gerufen. Sie will mit dem Medibus dabei helfen, den medizinischen Notstand zu lindern.

Vor allem in den ländlichen Regionen fehlt häufig der Nachwuchs, der zur Erhaltung der vorhandenen Hausarztpraxen notwendig ist. Vielerorts kommt es deshalb zu Praxisschließungen, sodass gravierende Versorgungslücken entstehen. Einen Teil dieser vorhandenen Lücken will nun die Deutsche Bahn mit dem DB Medibus schließen.

Was dürfen Patienten vom DB Medibus erwarten?

Die ersten Patienten, die ab Juli 2018 vom DB Medibus profitieren werden, sind Menschen, die im Werra-Meissner-Kreis rund um Eschwege sowie im Landkreis Hersfeld-Rotenburg leben. In dieser Region wird der zu einer mobilen Arztpraxis umgebaute Linienbus an vier Tagen in jeder Woche jeweils in zwei Orten Station machen und eine 3,5 Stunden lange Zusatzsprechstunde anbieten. Er wird von einem Fahrer von DB Regio gefahren und wird während der mobilen Sprechstunden von einem Allgemeinmediziner und einer Sprechstundenhilfe besetzt. An Bord ist ein kleines Labor integriert und außerdem können EKG-Untersuchungen durchgeführt werden. Eigens dafür ist die Deutsche Bahn eine Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen eingegangen. Der DB Medibus soll mindestens zwei Jahre lang zur Schließung der vorhandenen Lücken bei der medizinischen Versorgung beitragen. Die Deutsche Bahn kündigte an, auch Interesse an einem Einsatz in anderen Regionen zu haben. Allerdings gab es dazu noch keine konkreten Angaben.

Zahl der Hausärzte ist kontinuierlich rückläufig

Von 2011 bis 2017 wuchs die Bevölkerungszahl in der Bundesrepublik Deutschland um etwa 300.000 Menschen. Das heißt, es werden auch mehr Hausärzte für die Aufrechterhaltung der Versorgungsstandards benötigt. Doch dort zeigt sich ein sehr erschreckender Trend. 2011 gab es in der Bundesrepublik nach offiziellen Angaben noch 50.846 niedergelassene Hausärzte. Bis zum Jahr 2017 war ihre Zahl auf 46.760 geschrumpft. 2018 wurden nur noch 46.090 zugelassene Hausärzte gezählt. Dieser Trend wird sich auch weiterhin so fortsetzen, denn den Prognosen zufolge wird es deutschlandweit im Jahr 2020 nur noch 44.903 Hausärzte geben. Rein statistisch betrachtet gibt es jetzt schon nur einen Hausarzt für knapp 1.800 Einwohner. Allerdings sind die regionalen Unterschiede gewaltig, denn in einigen Gebieten müssen die Hausärzte die doppelte und teilweise sogar dreifache Zahl von Einwohnern versorgen. Angebote wie der DB Medibus sind besonders dort sehr willkommen.

Quelle: Statista, Deutsche Bahn

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