Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Katalonien verliert Wirtschaft

Die Katalonien-Krise in Spanien hat sich Anfang Oktober massiv zugespitzt. Seither haben bereits 1.185 Unternehmen ihren rechtlichen Sitz von Katalonien in andere spanische Regionen verlegt. Das geht aus einer Mitteilung der Handelsregisterstelle in Madrid vom gestrigen Freitag hervor. Am Donnerstag wurde sogar ein Rekordwert verzeichnet, insgesamt 268 Firmensitzverlegungen wurden an diesem Tag beantragt.

Firmen ziehen nicht tatsächlich aus Katalonien weg

In den meisten Fällen kommt es aufgrund der Firmensitzverlegung jedoch nicht zum konkreten Firmenumzug. Die Unternehmen wollen lediglich auf Nummer sicher gehen, dass sie auch weiterhin spanische Bestimmungen zu erfüllen haben, selbst wenn Katalonien die Unabhängigkeit erklärt.

Am 01. Oktober 2017 hatte Barcelona gegen den Willen Madrids und trotz eines Verbots durch das Verfassungsgericht ein „verbindliches Referendum“ abgehalten. In diesem sollten die Bürger über die Unabhängigkeit Kataloniens entscheiden. Gut 90 Prozent der Bürger sprachen sich für Kataloniens Unabhängigkeit aus. Allerdings lag die Wahlbeteiligung mit 40 Prozent sehr niedrig.

Diese Unternehmen haben Katalonien verlassen

Mit dabei bei der Firmenflucht aus Katalonien sind auch große und bekannte Unternehmen, etwa die Sektfirma Codorníu, die spanische Niederlassung der Versicherungsgruppe Zurich, der Nudelproduzent Gallo, das Medizinunternehmen Pangaea Oncology oder die Immobilienfirma Servihabitat. Die meisten dieser Unternehmen hatten ihren bisherigen rechtlichen Firmensitz übrigens direkt in Barcelona.

Bereits am Donnerstag warnte deshalb auch Luis de Guindos, spanischer Wirtschaftsminister, im Parlament vor einem „wirtschaftlichen Selbstmord“ der Region Katalonien. So wurde das Unabhängigkeitsreferendum vom 01. Oktober 2017 zwar durch das Verfassungsgericht für illegal erklärt, dennoch ist die Entscheidung sehr eindeutig ausgefallen. Seither haben die größten Supermärkte und Kaufhäuser Kataloniens Umsatzeinbußen von rund 20 Prozent hinnehmen müssen.

Quelle: dpa

About Author