Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Internetpiraterie verursacht Schäden in Milliardenhöhe

Angry remote worker watching laptop at home

Die Konsequenzen der Internetpiraterie machen Unternehmen und Privatpersonen schwer zu schaffen. Das belegen aktuelle Zahlen.

Das US-Magazin „Variety“ hat zahlen einer aktuellen Studie zu den Folgen der Internetpiraterie veröffentlicht. Sie zeichnen ein erschreckendes Bild, denn vor allem die Unterhaltungsindustrie erleidet dadurch alljährlich Verluste in Milliardenhöhe. Besonders kritisch sind dabei die Schäden zu betrachten, die durch die Nutzung illegaler Streaming-, Sharing- und Download-Plattformen entstehen. Sie erwirtschaften pro Jahr nach den Angaben der Organisation Digital Citizens Alliance mit ihren widerrechtlichen Angeboten einen Gewinn von rund 2,34 Milliarden Dollar. Möglich ist das nur durch einen erschreckend hohen Grad der Organisation und den Einsatz modernster Technologien auf Seiten der illegalen Anbieter. Allerdings zeigt diese Zahl nur einen geringen Anteil der Schäden, die in der Unterhaltungsbranche durch die Internetpiraterie entstehen.

Wie verteilen sich die Schäden durch Internetpiraterie?

Der mit Abstand umfangreichste wirtschaftliche Schaden entstand nach den Angaben von MUSO im Jahr 2022 mit einem Anteil von 46,3 Prozent bei den TV-Studios. Publisher (Websitebetreiber, Zeitungs- und Nachrichtenredaktionen) landeten mit 27,5 Prozent auf dem zweiten Rang der von Internetpiraterie am stärksten betroffenen Unternehmen. Den dritten Platz nahmen mit 12,9 Prozent illegale Downloads von Filmen ein. Der Anteil des durch widerrechtliche Downloads im Jahr 2022 verursachte Traffic im Internet lag bei Musik bei 7 Prozent, während Software 6,2 Prozent ausmachte.
Den größten Stellenwert nahmen dabei mit 65,4 Prozent direkte Aufrufe der illegalen Download- und Streaming-Portale ein. Rund 25,8 Prozent der Zugriffe auf diese Portale kamen aus den Resultaten der Suchmaschinen. Sogenannte Referrals (Verlinkungen und Nennungen der Webadressen dieser Portale) machten einen Anteil von 4,6 Prozent ein. In 3,8 Prozent aller Fälle kamen die Zugriffe über Hinweise in den Social Networks. Aber die Anbieter der illegalen Portale schrecken selbst vor der gezielten Schaltung von Werbung nicht zurück. Anders ist es nicht zu erklären, dass 1,6 Prozent der Zugriffe über Display-Ads und 0,6 Prozent aus Links in E-Mails kamen.

Welche legalen Portale leiden am meisten unter der Internetpiraterie?

Dazu veröffentlichte das Magazin „Variety“ im Rahmen der Studie Zahlen aus dem Jahr 2021. Die mit Abstand am meisten geschädigte Plattform war danach mit einem Verlust von rund 9,1 Milliarden Dollar Netflix. Auf dem zweiten Rang landete mit einem Schaden von etwa 3 Milliarden Dollar Disney+. Amazon Prime landete mit einem Verlust von 2,7 Milliarden Dollar auf dem dritten Platz. Ähnlich sehen die durch Internetpiraterie verursachten Schäden auch bei Hulu und HBO Max aus. Bei diesen Angaben wurden lediglich die Folgen des illegalen Passwort-Sharings und die Konsequenzen von Pishing (widerrechtliches Abgreifen) der Zugangsdaten Dritter berücksichtigt.

Was ist bei illegalen Downloads und Streams der Unterhaltungsbranche beliebt?

Besonders begehrt sind die amerikanischen TV-Serien. Hier entstand in jüngster Zeit durch die illegale Nutzung ein durchschnittlicher Schaden von etwa 126,7 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Dabei lag der Anteil der Schäden durch die widerrechtliche Nutzung außerhalb der USA bei 117,9 Milliarden Dollar. Ähnlich ist die Verteilung auch bei TV-Serien aus internationalen Produktionen. 52,7 Milliarden Dollar Schaden entfielen auf die Nutzung außerhalb der USA und 4,1 Milliarden Dollar Verluste kamen durch Internetpiraterie innerhalb der USA hinzu. Der Gesamtschaden bei amerikanischen Filmen belief sich auf 26,5 Milliarden Dollar pro Jahr und bei internationalen Filmproduktionen auf 20,3 Milliarden Dollar.

Quelle: Variety Piracy Studie

About Author