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Humboldt-Forum im Berliner Stadtschloss eröffnet

Brandenburger Tor

Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat mit einem Festakt den Zugang zum neu rekonstruierten Berliner Stadtschloss freigegeben. Das Humboldt-Forum kann damit – nach etlichen Verzögerungen – endlich mit insgesamt sechs Ausstellungen öffnen.

Das Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft stammt vom italienischen Architekten Franco Stella und wurde hinter der rekonstruierten Schlossfassade errichtet. Aktuell gilt es international als eines der ambitioniertesten und umstrittensten Kulturprojekte. Insgesamt hat das Humboldt-Forum 680 Millionen Euro gekostet.

Große Pläne für das Humboldt-Forum

Kulturstaatsministerin Monika Grütters von der CDU kündigte beim Festakt an, dass im Humboldt-Forum „die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte (…) bald eine zentrale Rolle spielen“ wird. Es könne „eine Arena der demokratischen Streitkultur“ werden und gleichzeitig „als Vorbild im Umgang mit Kulturgütern aus kolonialen Kontexten treibende Kraft für notwendige Veränderungen werden“, hieß es weiter.

Ab dem Nachmittag konnten auch Besucher das Humboldt-Forum betreten. Allerdings mussten sie zuvor ein Zeitfensterticket buchen. Die Eröffnung jedoch ließ auf sich warten. Zunächst kam es bauseits zu Verzögerungen, dann folgten die Corona-Einschränkungen, die dafür sorgten, dass die Eröffnung weiter verschoben werden musste. Die Türen des Forums sollen nach einem digitalen Vorspiel im Dezember in drei Etappen geöffnet werden.

Sechs Ausstellungen im Humboldt-Forum

Im historischen Keller, im Erdgeschoss und in der ersten der drei Etagen startet das Humboldt-Forum mit sechs Ausstellungen. Dazu gehört die Sonderausstellung „Schrecklich schön. Elefant – Mensch – Elfenbein“. Im Bereich der Humboldt-Universität findet die Ausstellung „Nach der Natur“ statt, Kinder dürfen sich in der Ausstellung „Nimm Platz!“ austoben und Stadtmuseum und Kulturprojekte haben die „Berlin Global“ Ausstellung ins Leben gerufen.

Geschichtlich interessierte Besucher kommen bei der „Geschichte des Ortes“ auf ihre Kosten, wo die wechselhafte Historie der Hauptstadt beleuchtet wird. Auch „Einblicke. Die Brüder Humboldt“ ist sicher einen Besuch wert. Hier dreht sich alles um das Wirken und Schaffen von Alexander und Wilhelm von Humboldt, die dem Forum ihren Namen verliehen haben. Sie lebten von 1769 bis 1859 bzw. von 1767 bis 1835. In den ersten 100 Tagen nach der Eröffnung ist der Besuch des Humboldt-Forums übrigens kostenfrei.

Über das Humboldt-Forum

Das Humboldt-Forum befindet sich im Herzen von Berlin und umfasst eine Fläche von 40.000 Quadratmeter. Zwei Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin, die Stiftung Humboldt-Forum und die Humboldt-Universität veranstalten dort Ausstellungen. So werden unter anderem Exponate aus Asien, Ozeanien, Afrika und Amerika gezeigt, aber auch Objekte zur Geschichte der Bundeshauptstadt.

Ab dem nächsten Jahr sollen zudem Benin-Bronzen gezeigt werden. Das ist allerdings sehr umstritten. Aktuell verhandeln Museen aus Deutschland und Nigeria sowie Politiker über die Rückgaben ab kommendem Jahr.

Bereits im Vorfeld der Eröffnung sorgten auch die Arbeitsbedingungen im Stadtschloss für Schlagzeilen. So haben Mitarbeiter Schikanen beklagt, sie sprachen von einem „Haus der Angst“.

Quelle: AFP

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