Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Hilft die Blue Card Deutschland bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels?

Statistic Graphs

Wie viele ausländische Staatsbürger/innen nutzen die Blue Card, um legal in Deutschland arbeiten zu können? Wir haben offizielle Zahlen gesichtet.

Die Blue Card wird in Deutschland seit dem Sommer 2012 erteilt. Die gesetzliche Grundlage ist die Richtlinie 2009/50/EG. Diese Form der innerhalb der Europäischen Union weitgehend vereinheitlichten Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse hat in der Bundesrepublik jeweils eine Gültigkeit von vier Jahren. Der Paragraf 18 des deutschen Aufenthaltsgesetzes regelt, wer unter welchen Voraussetzungen eine Blue Card bekommen kann.

Wie viele Arbeitskräfte mit Blue Card gibt es aktuell in Deutschland?

Insgesamt waren zum Jahresende 2021 bundesweit rund 381.600 Ausländer/-innen mit einer an die Erwerbstätigkeit geknüpften Aufenthaltserlaubnis registriert. Davon hatten nach den offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts 295.380 Personen lediglich eine befristete Aufenthaltserlaubnis. Die Anzahl der Ausländer/-innen mit einer Blue Card lag bei 69.865 Personen. Sie bringen es mittlerweile auf rund 18 Prozent aller Menschen, die eine Aufenthaltserlaubnis für die Ausübung einer Erwerbstätigkeit erhalten. Über eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland durften sich 86.220 Personen freuen. Dazu zählten auch 57.205 Menschen, die zuvor mit einer Blue Card in der Bundesrepublik gearbeitet oder studiert hatten.

Wie verteilen sich die Ausländer/-innen mit Blue Card in der Bundesrepublik?

Die meisten Fachkräfte mit einer Blue Card weist die Stadt Berlin mit 13.700 Personen auf. Den zweiten Rang belegt München mit 8.050 Inhaber/-innen einer solchen Aufenthaltserlaubnis. Auf dem dritten Rang landet Frankfurt am Main mit 3.080 auf der Basis einer Blue Card Beschäftigten. In Düsseldorf belief sich zum Jahreswechsel die Zahl der auf diese Weise beschäftigten Fachkräfte auf 2.395 Personen. Hamburg brachte es zeitgleich auf 2.775 Personen. Bundesweit gibt es kaum noch Landkreise, aus denen zum Jahresende 2021 keine Beschäftigten mit Blue Card an das Ausländerzentralregister gemeldet wurden. Der Durchschnittswert aller Landkreise ist in Niedersachsen besonders hoch. Eine gute Nachricht ist, dass die Zahl der Menschen steigt, die nach einem Studium in Deutschland auch in der Bundesrepublik leben und arbeiten wollen. Sie machen bei den Blue-Card-Inhaber/innen inzwischen einen Anteil von 28 Prozent aus.

Was ist an den Statistiken zur Blue Card noch interessant?

Etwa die Hälfte aller ausländischen Beschäftigten mit Blue Card ist in einem der Berufszweige mit Fachkräftemangel tätig. Zum Jahresende 2021 lag die Zahl bei rund 33.500 Personen, während zeitgleich rund 36.400 Personen in einem der sogenannten Regelberufe tätig waren. Seit Beginn der Coronakrise im Jahr 2019 flachte sich die Kurve der Neuzugänge ab, nachdem in den vorangegangenen Jahren eine kontinuierliche Steigerung beobachtet wurde. Die Rangliste der Herkunftsländer wird von Indien mit einem Anteil von 28 Prozent angeführt. Den zweiten Rang teilen sich die Türkei, Russland und China mit einem Anteil von jeweils 6 Prozent. Das Durchschnittsalter alle Blue-Card-Inhaber/innen lag bei 34 Jahren. Auffällig ist, dass der Frauenanteil lediglich 28 Prozent beträgt.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Ausländerzentralregister

About Author