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Fitnessarmbänder: Erste Krankenkassen denken über Bonus nach

Offensichtlich möchte die Techniker Krankenkasse zum Pionier bei den Bonusprogrammen werden. Ihr Chef Jens Baas kündigte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa an, dass es bei der TK bereits Überlegungen gibt, die Mitglieder zu belohnen, die über Fitnessarmbänder nachweisen können, dass sie sich viel bewegen. Eigens dafür hatte die Techniker Krankenkasse eine Studie in Auftrag gegeben. Sie weist aus, dass jeder siebente Erwachsene bereits einen Tracker für die Erfassung seiner Fitnessaktivität verwendet. Rund 50 Prozent der Anwender gehen davon aus, dass sie seit Beginn der Nutzung mehr Bewegung als vorher haben.

Plus- und Minuspunkte beim Fitnesstracker-Bonus

Direkt nach der Veröffentlichung der Pläne der Techniker Krankenkasse wurden bereits erste kritische Stimmen laut. Vor allem die Datenschützer melden Bedenken an. Sie befürchten, dass die mit den Fitnesstrackern erhobenen Daten bei den Krankenkassen nicht sicher genug sein könnten. Der TK-Chef hielt dagegen uns verwies darauf, dass die bei den Krankenkassen anzuwendenden Datenschutzbestimmungen sehr streng sind, da die Krankenkassen zu den Körperschaften des öffentlichen Rechts gezählt werden. Gleichzeitig wies Jens Baas darauf hin, dass die Wearables ohnehin Daten an Dritte übermitteln. Konkret benannte er dabei Google. Dort können die Nutzer der Fitnesstracker nicht kontrollieren, wie die Daten ausgewertet und verarbeitet werden.

Weitere Kritik gibt es dahingehend, dass Bonusprogramme mit den Fitnesstrackern zu einer Bevorzugung junger Menschen mit einem hohen Fitnesslevel führen könnten. Die Kritiker sehen davon das Solidarprinzip gefährdet. Ein solches Risiko wurde von Jens Baas bestritten. Dabei brachte er das Argument, dass die Beiträge bei den gesetzlich Pflichtversicherten allein anhand des Einkommens berechnet werden.

Fitnesstracker liegen voll im Trend

Im Jahr 2014 wurden weltweit rund 31 Millionen Fitnesstracker verkauft. Davon machten die Fitnessarmbänder fünf Millionen aus. Im Jahr 2015 stieg der Absatz weltweit bereits auf insgesamt 64 Millionen. Rund 19 Millionen der verkauften Fitnesstracker waren Fitnessarmbänder. Der gleiche Trend zeigt sich auch in Deutschland. 2014 wurden allein in der Bundesrepublik rund 650.000 Fitnesstracker verkauft. Im Jahr 2015 gingen bereits rund 1,07 Millionen Exemplare über den Tisch.

Quelle: dpa, statista

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