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Facebook baut den Service weiter aus

Viele Nutzer des Internets stört es, dass heimlich unzählige Daten von ihrem Rechner ohne ihr Wissen übermittelt werden. Mit den „normalen“ Browsern ist es nahezu unmöglich, die Übermittlung der Daten vollständig zu unterdrücken. Wer garantiert anonym im Internet surfen möchte, kann nun auch gut den Spezialbrowser Tor nutzen, ohne auf seine Facebook-Aktivitäten verzichten zu müssen. Facebook hat eigens dafür eine spezielle Adresse eingerichtet, die nach den Angaben der Zeitschrift „Zeit“ https://facebookcorwwwi.onion lautet. Diese spezielle Facebook-Seite gehört zum „Hidden-Service“. Das „Hidden“ steht für versteckt und bedeutet, dass sich diese Seite von nicht zum Tor-Netzwerk gehörenden Nutzern nicht aufrufen lässt.

Wie funktionieren das Netzwerk und der Browser Tor?

Dass der Browser Tor bisher für den Zugriff auf Facebook ungeeignet war, liegt daran, dass er die IP des Nutzers verschleiert. Das geschieht über die Weiterleitung der Aufrufe über verschiedene Server mit Standorten in aller Welt. So hat die Software von Facebook keine Chance, herauszufinden, wo sich der Nutzer aufhält. Bisher sorgte diese Besonderheit des Browsers Tor dafür, dass Facebook zu der Annahme kam, dass das betreffende Profil gehackt worden wäre. Wer die genannte Spezialseite von Facebook mit dem Browser Tor aufruft, dem bleiben derartige Hinweise künftig erspart. Die Nutzung von Tor ist bereits weit verbreitet. Rund 2,5 Millionen Anwender waren im Oktober 2014 weltweit verzeichnet. In Deutschland sind bereits 200.000 Computerbesitzer auf den Browser Tor umgestiegen.

Welche Geschichte hat der anonyme Browser Tor?

Die Entwicklungsgeschichte von Tor beginnt bereits im Jahr 2000. Die erste Testversion für den Browser Tor wurde im Jahr 2002 veröffentlicht. Dass es sich dabei um eine seriöse Angelegenheit handelt, beweist die Unterstützung der Programmierer durch die Defense Advanced Research Projects Agency, kurz DARPA, sowie das United States Naval Research Laboraty. Im Jahr 2011 räumte der Browser Tor den Spezialpreis für gesellschaftlichen Nutzen von der Free Software Foundation ab. Die amerikanische Regierung zahlte und zahlt erhebliche Zuschüsse für die weitere Entwicklung des Browsers Tor und des von ihm genutzten Netzwerks Tor.

Welche Vorteile lassen sich beim Browser Tor nutzen?

Der Browser Tor arbeitet mit dem Onion-Routing und basiert letztlich auf dem Browser Mozilla Firefox. Er bewirkt bei der Installation keinen Eintrag ins Startmenü und kann vom Desktop aus gestartet werden. Durch die Verschleierung der IP und des „Vorgaukelns“ des Zugriffs von einem Server irgendwo in der Welt können auch Inhalte aufgerufen werden, die in einigen Ländern durch die Anordnung der Regierungen aus politischen Gründen gesperrt sind. Die Kette der Weiterleitungen beim Browser Tor enthält immer drei verschiedene Server. Das verursacht zwar eine Verlängerung der Zugriffszeiten, hat aber den Vorteil, dass auch beispielsweise die länderbezogenen Sperren bei YouTube umgangen werden können.

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