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Erde in Italien kommt nicht zur Ruhe

Seit dem großen Erdbeben mit einer Stärke von 6,6 in der Region Norcia in Italien am 30. Oktober 2016 kommen die Bewohner der ohnehin schon schwer gezeichneten Gebiete nicht zur Ruhe. Das erste größere Nachbeben ereignete sich gerade einmal eine halbe Stunde nach dem Hauptbeben. Dabei wurde eine Stärke von 4,3 auf der nach oben offenen Richter-Skala verzeichnet. Noch am gleichen Tag gab es fünf weitere kräftige Nachbeben mit Stärken zwischen 4,0 und 4,7 auf der Richter-Skala. Am 31. Oktober 2016 wurde ein Beben der Stärke 4,3 registriert. Am 1. November 2016 folge ein Erdbeben der Stärke 4,9 nur wenige Kilometer von Pieve Torina entfernt. Am 3. November 2016 wurden die Bewohner der Region von einem Erdbeben der Stärke 4,8 aus dem Schlaf gerissen.

Welche Gefahren gehen von den Nachbeben in Italien aus?

Insgesamt hat es in Mittelitalien seit dem Hauptbeben am 30. Oktober 2016 mehr als 1.100 Nachbeben gegeben. Komplett intakte Gebäude halten diese kleineren Erdstöße üblicherweise ohne größere Schäden aus. Doch bei den Nachbeben in Italien kommt es immer wieder zu massenhaften Gebäudeeinstürzen. Einerseits haben bereits unzählige Gebäude erhebliche strukturelle Schäden bei dem Hauptbeben davongetragen. Andererseits trägt die Vielzahl der Erschütterungen dazu bei, dass viele Gebäude nach und nach instabil werden. Die neuerlichen Einstürze behindern die Aufräumarbeiten in der betroffenen Region massiv.

Warum gibt es in Italien so viele Erdbeben?

Italien liegt genau auf der Grenze zwischen der Eurasischen und der Afrikanischen Platte. Sie driften aufeinander zu, wobei sich die Afrikanische Platte unter die Eurasische Platte schiebt. Dabei wird einerseits ein enormer Druck aufgebaut. Andererseits kann es zu Verhakungen der beiden Platten kommen, die sich plötzlich lösen. Genau dadurch kommt es zu den verheerenden Erdbeben, wie sie allein im Jahr 2016 bereits drei Mal in der Region Norcia verzeichnet wurden. Schwere Erdbeben hat es in Italien in den letzten Jahren häufiger gegeben. Zuletzt waren L’Aquila (2009) und Molise (2003) betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in Mittelitalien zu weiteren schweren Erdbeben kommt, ist und bleibt sehr hoch. Experten fordern deshalb für die betroffenen Bereiche in Italien schon seit längerer Zeit deutlich strengere Bauvorschriften.

Quelle: USGS

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