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Durchschnittliche Lebenserwartung steigt rasant

Dass sich die Rentenkassen Sorgen um die künftige Finanzierung machen müssen, wurde gerade eben von mehreren Studien zur Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung bestätigt. Eine dieser Studien wurde am Imperial College in London unter der Führung von Vasilis Kontis durchgeführt. Danach könnte die durchschnittliche Lebenserwartung auch in Deutschland bei den in Zukunft geborenen Kindern deutlich ansteigen. Für Kinder, die ab dem Jahr 2030 geboren werden, wird ein Plus von drei Jahren bei den Mädchen und von vier Jahren bei den Jungen erwartet. Danach beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Männern dann 82 Jahre und bei Frauen 83 Jahre.

In welchen Ländern ist die Lebenserwartung am höchsten?

Von den Londoner Forschern wurde die Entwicklung in insgesamt 35 Ländern untersucht. Den Spitzenplatz nehmen dabei Frauen aus Südkorea ein. Hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie über 90 Jahre alt werden. Auf ähnlich hohe Werte bei der durchschnittlichen Lebenserwartung bringen es Frauen aus Spanien, Japan und Frankreich. Hier sind es vor allem die Unterschiede bei der Lebensweise und das daraus resultierende Risiko für verschiedene Erkrankungen, welche gravierende Differenzen zwischen Männern und Frauen bewirken.

Vor allem die Erfolge bei der Prävention und der Behandlung bei Krebserkrankungen trägt entscheidend zur Verlängerung der Lebenserwartung bei. Das belegen Zahlen einer Studie, die gemeinsam von amerikanischen, schweizerischen und italienischen Forschern durchgeführt wurde. Dabei wurde die Entwicklung der Anzahl der Krebstoten untersucht. Sie ging bei den Frauen in Europa 2016 im Vergleich zu 2012 um vier Prozent zurück. Bei den Männern reduzierte sich im gleichen Zeitraum die Anzahl der Krebstoten um acht Prozent.

Welche Konsequenzen hat die steigende Lebenserwartung?

Es sind nicht nur die Rentenkassen, die sich mit diesem Thema beschäftigen müssen. Folgen gibt es auch in anderen Bereichen. Die Bevölkerungszahl würde nebst dem Bedarf an Wohnraum steigen. Eine erhöhte Bevölkerungszahl bewirkt wiederum einen erhöhten Bedarf bei der Energie, weshalb der Entwicklung der Technik zur Einsparung von Energie eine steigende Bedeutung zukommt. Eine weitere Frage ist, ob die Menschen in hohem Alter noch fit sind oder pflegebedürftig werden. In Deutschland herrscht jetzt schon ein chronischer Mangel bei den Pflegefachkräften und bei den verfügbaren Kapazitäten in Alters- und Pflegeheimen. Andererseits schlagen aber auch Vorteile zu Buche. Wissenschaftler könnten länger forschen und hätten mehr Zeit, ihr Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Die Kehrseite ist allerdings, dass bei einer Vervielfachung der momentanen Lebenserwartung weltweit eine Geburtenkontrolle eingeführt werden müsste.

Quelle: MDR

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