Die Deutsche Bahn hat die Namen für die neuen ICE4-Züge bekannt gegeben. Dabei ist so eine Namensfindung alles andere als einfach. Sollte man sich an Städtenamen oder an Namen berühmter Persönlichkeiten orientieren? Die ersten ICE4-Züge werden nach Personen benannt, die sich durch ihre Neugierde auf die Welt charakterisieren lassen.
ICE4-Züge namens Anne Frank oder Karl Marx
Die neuen ICE4-Züge werden von Hamburg nach München und Stuttgart fahren. Die Namenstaufen für die 25 ersten ICE4-Züge sind für 2018 und 2019 geplant, die Züge starten aber mit ihren Fahrten bereits im Dezember 2017. Vier Wochen lang hat die Deutsche Bahn Namensvorschläge für die neuen ICE4-Züge angenommen. Dabei wollte man allerdings historische deutsche Persönlichkeiten als Namen verwenden. 19.400 Vorschläge gingen bei der Bahn ein, die eine sechsköpfige Jury zu prüfen hatte. Gisela Mettele, Professorin für Geschlechtergeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Jury-MItglied, zeigte sich beeindruckt von der historischen und sozialen Bandbreite der eingereichten Namensvorschläge. Das habe die Entscheidung für die Jury nicht leichter gemacht. Letzten Endes habe sich die Jury aber für folgende Namen entschieden:
- Adolph Kolping
- Albert Einstein
- Alexander von Humboldt
- Anne Frank
- Bertha Benz
- Dietrich Bonhoeffer
- Elisabeth von Thüringen
- Erich Kästner
- Fritz Walter
- Geschwister Scholl
- Hannah Arendt
- Hedwig Dohm
- Heinrich Heine
- Hildegard Knef
- Karl Marx
- Käthe Kollwitz
- Konrad Adenauer
- Ludwig Erhard
- Ludwig van Beethoven
- Margarete Steiff
- Marie Juchacz
- Marlene Dietrich
- Thomas Mann
- Vicco von Bülow
- Willy Brandt
Dürfen die Namen für die ICE4-Züge vergeben werden?
Allerdings haben Namensvorschläge für Verkehrsmittel auch ihre Tücken. In Großbritannien wurde beispielsweise eine Online-Abstimmung für den Namen eines Forschungsschiffs durchgeführt. Die Mehrheit entschied sich für „Boaty McBoatface“. Allerdings fand die Regierung diesen Namen unangemessen. Mittlerweile wurde der Name für ein gelbes U-Boot vergeben.
In Schweden hat man einen Zug „Trainy McTrainface“ genannt, wie die Zeitung „Göteborgs-Posten“ berichtete. Wie eine Bahnsprecherin mitteilte, wurde dieser Name auch in Deutschland über 250 Mal als Vorschlag eingereicht.
Quelle: dpa
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