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Carsharing erlebt weiteren Boom

Die Zahl der Carsharing-Nutzer erhöht sich kontinuierlich. Jetzt hat man dazu sogar eine Studie bei der Boston Consulting Group (BCG) durchgeführt. Daraus ergibt sich, dass in fünf Jahren bereits 35 Millionen Menschen auf Carsharing zurückgreifen werden. Die Branche könnte 2021 Umsätze von 4,7 Milliarden Euro pro Jahr einfahren. Alleine in Deutschland sollen 2021 zwei Millionen Menschen auf das geliehene, statt das eigene Auto setzen.

Bereits im vergangenen Jahr waren 186.000 Autos bei 5,8 Millionen Nutzern im Carsharing-Bereich im Einsatz. Das gaben die Studienautoren bei der Veröffentlichung der Studie am Dienstag bekannt. 650 Millionen Euro Umsatz konnten die Anbieter von Carsharing-Projekten demnach verbuchen. Mit einer Million Nutzer und 50 Prozent der Carsharing-Autos Europas, die in Deutschland unterwegs sind, ist das Land Vorreiter der Branche.

Wann lohnt sich Carsharing für mich?

Gerade Stadtbewohner, die mit dem Stadtauto jährlich weniger als 7.500 Kilometer mit dem eigenen Wagen zurücklegen und Besitzer von Kompaktwagen, die weniger als 12.500 Kilometer pro Jahr fahren, könnten den Studienautoren zufolge problemlos auf den eigenen Wagen verzichten. Bei den Mittelklassewagen könnte ein Verzicht bei weniger als 16.000 Kilometer pro Jahr Sinn machen.

Trotzdem sehen die Experten keine ernsthafte Bedrohung durch Carsharing für den Neuwagen-Verkauf. Im Gegenteil, sie sehen im Carsharing sogar eine Chance für die Händler. Dort, wo es Carsharing gibt, sollen bis 2021 auf dem Neuwagenmarkt sogar Steigerungen auf bis zu 78,4 Millionen Autos erzielt werden. Lediglich 792.000 Fahrzeuge würden nicht gekauft werden. Wie die BCG-Experten weiter ermittelten, würden in Europa rund 278.000 Menschen auf den Neuwagen verzichten, was aber nur etwa 1,3 Prozent des gesamten Absatzmarktes entspricht.

Wie wird sich Carsharing für die Anbieter auswirken?

Carsharing wird sich für die Anbieter wie folgt auswirken: Werden die Absätze durch den Aufbau der Carsharing-Flotten gegengerechnet, müsste es bis 2021 zu einem Verkaufsminus von 550.000 Autos, was etwa einem Umsatzverlust von 7,4 Milliarden Euro entspricht, kommen.

Die Carsharing-Anbieter dagegen werden attraktive Umsätze machen. Besonders interessant dürfte für sie die Zielgruppe der Städter sein, die das Auto nur gelegentlich benötigen. Weiterhin geht die Studie davon aus, dass die höchsten Carsharing-Umsätze 2021 in Europa erzielt werden. Danach folgen Asien, die Pazifik-Region und Nordamerika.

Quelle: FAZ

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