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„Avengers: Age of Ultron“ – Kinobesitzer proben den Aufstand

Ab dem 23. April 2015 soll der neueste Disney-Streifen „Avengers: Age of Ultron“ zahlreiche Besucher in die deutschen Kinos locken. Doch an dieser Stelle hat der „Mäuse-Konzern“ die Rechnung ohne die Betreiber der kleineren Kinos in Deutschland gemacht. Mehrere Hundert Kinobetreiber haben bereits angekündigt, dass sie „Avengers: Age of Ultron“ nicht zeigen werden. Es ist ein gezielter Boykott gegen die Preispolitik der Disney Company. Wie Insider Karl-Heinz Meier, seines Zeichens Betreiber des Kinos „Lichtburg“ in Quernhein Journalisten vom Onlinemagazin „Zeit“ verriet, verlangt Disney für die Miete des Films 53 Prozent der Einnahmen der Kinobetreiber aus dem Kartenverkauf.

Die Argumente der boykottierenden Kinobetreiber

Die großen Kinoketten in Deutschland müssen für Disney-Filme wie „Avengers: Age of Ultron“ schon einige Zeit genau die 53 Prozent der Einnahmen als Miete für die Filme bezahlen. Sie können es durch ihre Kapazitäten und die hohen Besucherzahlen ausgleichen, was jedoch den Betreibern den kleinen deutschen Kinos nicht möglich ist. Für sie sind derart hohe Leihgebühren lebensbedrohlich. Karl-Heinz Meier, der nicht nur selbst Kinobetreiber sondern auch der Sprecher der Vereinigung der norddeutschen Kinobetreiber „I.G. Nord“ ist, spricht bei der weiteren Beibehaltung der Preispolitik von Disney bereits von einem „großflächigen Kinosterben“. Der Hautverband Deutscher Filmtheater ist ähnlicher Meinung. Andreas Kramer fordert, dass sich Disney auch bei „Avengers: Age of Ultron“ an die bisher üblichen flexiblen Filmmieten hält, die für kleinere Kinos deutlich niedriger als für große Kinoketten war. Vor allem übt er Kritik an der Disney Company, weil es vorab keine Informationen über die Änderung der Preispolitik gegeben hatte.

Kinobetreiber haben nicht nur hohe Filmmieten zu tragen

Ein Kino ist für die Besucher nur dann interessant, wenn es ständig auf dem aktuellen Stand der Technik ist. In den letzten Jahren wurden rund 3,4 Milliarden Euro in die Modernisierung der deutschen Kinos gesteckt. Die nächste Investitionsrunde droht bereits, wie aus dem Statement von Dave Hollis bei der CinemaCon 2015 deutlich wurde. Die Bitte um eine Stellungnahme wurde von Disney abgelehnt. Petra Strobl von der deutschen Disney-Niederlassung teilte lediglich mit, dass man sich „zu Details der Geschäftsbeziehungen nicht öffentlich äußern“ wolle.

Quelle: Zeit

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