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Urlaubsziele 2022: Der Munzur-Vadisi-Nationalpark

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Wer über Weihnachten seinen Urlaub für das Jahr 2022 planen möchte, könnte im Munzur-Vadisi-Nationalpark ein interessantes Ziel finden.

Dass wir heute den Munzur-Vadisi-Nationalpark vorstellen, hat einen guten Grund. Er darf am 21. Dezember 2021 auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Der Nationalpark mit dem originalen Namen „Munzur Vadisi Milli Parki“ gehört zu den beliebtesten und zugleich bedeutendsten Naturschutzregionen in der Türkei. Er findet sich im Einzugsgebiet zweier Nebenflüsse des Murat und bringt es auf rund 420 Quadratkilometer Gesamtfläche. Wer ihn auf der Karte sucht, wird in den türkischen Provinzen Erzincan und Tunceli fündig.

Was hat der Munzur-Vadisi-Nationalpark zu bieten?

Das Naturschutzgebiet punktet bei Hobbybotanikern vor allem durch seine Pflanzenvielfalt. Bei den Prüfungen zur Anerkennung als Nationalpark im Jahr 1971 kam heraus, dass dort mehr als 1.500 verschiedene Pflanzenarten heimisch sind. Reichlich 40 dieser Arten finden sich ausschließlich in der Region des Naturschutzgebiets. Dazu gehört beispielsweise der Tunceli-Knoblauch (botanischer Name Allium tuncelianum). Knapp 230 Pflanzenarten sind nur in der Türkei anzutreffen. Aber auch die Fauna des Naturschutzgebiets ist sehr vielfältig. Wer den Munzur-Vadisi-Nationalpark durchstreifen möchte, muss sich darauf einstellen, beispielsweise auf Braunbären, Wölfe, Füchse und Schakale zu treffen. Aber auch graue Eichhörnchen, Wildschweine, Eurasische Luchse, Wildziegen und Bergschafe lassen sich hier gut beobachten. Wer sich eher für Fische interessiert, kann in der Parkregion mit etwas Glück die als selten geltende rotgefleckte Forelle entdecken. Geologisch sind vor allem die Sinterterrassen und die natürlichen (und vielerorts zum Baden geeigneten) Thermalquellen interessant.

Der Bestand des Munzur-Vadisi-Nationalparks ist gefährdet

Bereits im Jahr 2007 gab es Bestrebungen der türkischen Regierung, das Potential des Nationalparks zur Energiegewinnung auszunutzen. Zwei Staudämme im Munzur-Tal (in der Nähe von Tunceli) waren zu diesem Zeitpunkt bereits im Bau und standen kurz vor der Inbetriebnahme. Dabei handelte es sich um die Mercan Hydro-Power Station und den Uzuncayzir-Staudamm. Weitere 7 Staudämme waren geplant. Der größte (in der Planungsphase befindliche) Staudamm war mit einer Dammhöhe von 125 Metern das Keletepe-Wasserkraftwerk. Bei voller Flutung deckt allein der dazu geplante Stausee eine Fläche von 36 Quadratkilometern ab. Eigens für den Bau der Staudämme und die dabei entstehenden Stauseen wurden von der türkischen Regierung nach den Angaben des European River Networks bereits zwei Drittel der im Munzur-Vadisi-Nationalpark einst bestehenden Dörfer geräumt. Davon waren mehrere Zehntausend Menschen betroffen.

Quelle: European River Network, Gesellschaft für bedrohte Völker

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