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Stehen Serverzentren künftig auf dem Meeresboden?

Schon seit einiger Zeit forscht Microsoft an der Möglichkeit, Serverzentren am Meeresgrund einzurichten. Vor der Küste der Orkney Islands gingen diese Tests nun in die zweite Runde, denn dort wurde zu Testzwecken ein Serverzentrum in der Größe eines Schiffscontainers versenkt.

Die Testreihe läuft unter dem Namen „Project Natick“. Das Ziel von Microsoft ist es, vor allem die zum Backbone des Internets gehörenden Elemente künftig unter Wasser betreiben zu können. Lohnenswert wäre die Verlagerung der Serverzentren in die Ozeane allemal, denn sie bietet eine ganze Reihe von Vorteilen. Deshalb bekommt Microsoft beim Betrieb des Prototypen auch Unterstützung von schottischen Energieministerium. Der Energieminister (Paul Wheelhouse) erhofft sich davon auch positive Signale für die weitere Entwicklung der lokalen Wirtschaft.

Was spricht für einen Unterwasserbetrieb?

Die in den Serverzentren stationierten Hochleistungsrechner produzieren bei Betrieb eine Menge Wärme. An Land müssen die Räume deshalb aufwändig gekühlt werden, was meistens mit elektrischer Klimatechnik geschieht. Beim Unterwasserbetrieb könnte der dafür notwendige Energieaufwand drastisch reduziert werden, indem mit Wärmepumpen die Differenz zur Temperatur des umgebenden Wassers ausgenutzt wird.

Außerdem wäre eine Umstellung auf die Speisung der Rechner mit Strom aus umweltverträglichen Quellen möglich. Werden Standorte an Küstennähen genutzt, kann aus den Strömungen der Gezeiten sowie aus dem Druck des Wellenschlags Energie produziert werden. Außerdem steuert Microsoft eine Platzierung im Umfeld der Off-Shore-Windparks an. Sinnvoll ist das allemal, weil rund die Hälfte der Weltbevölkerung in Küstennähe lebt.

Serverzentren sind die größten „Stromfresser“

Das wäre ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz, denn der Stromverbrauch in den Serverzentren ist enorm. Der Internetknoten DE-CIX in Frankfurt überholte beim Stromverbrauch sogar bereits den dortigen International Airport. Im Durchschnitt verbraucht ein größeres Serverzentrum genauso viel Strom wie eine Kleinstadt mit etwa 30.000 Einwohnern. In Frankfurt gehen rund 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Stadt zu Lasten der Serverzentren. Die Tendenz ist steigend, denn die Kapazitäten müssen kontinuierlich erweitert werden.

Quelle: Microsoft

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