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Security in der Notaufnahme?

In den Notaufnahmen der Krankenhäuser sind nicht mehr nur Patienten zu finden. Auch gewaltsame Übergriffe häufen sich in diesem sensiblen Bereich. Die Bundesärztekammer fordert nun, Maßnahmen zu treffen, um Ärzte und Pflegepersonal besser zu schützen. Sie fordert zudem, dass Kassen- und Klinikärzte enger zusammenarbeiten, damit die gewaltsamen Übergriffe in den Notaufnahmen eingedämmt werden können.

Portalpraxis statt Notaufnahme?

Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, fordert, an den Krankenhäusern Portalpraxen einzurichten. Sie sollten für Patienten die erste Anlaufstelle sein und dort könne entschieden werden, ob sie ambulant von einem niedergelassenen Arzt behandelt werden können oder tatsächlich stationär aufgenommen werden sollen.

Diese Portalpraxen waren eigentlich schon mit der Krankenhausstrukturreform, die Anfang des Jahres in Kraft trat, beschlossen worden. Zusätzlich fordert Montgomery, dass in den Notfallambulanzen mehr Sicherheitspersonal eingesetzt werden müsse.

Nur dann könnten die sich häufenden gewaltsamen Übergriffe in den Notaufnahmen eingedämmt oder verhindert werden. Alleine im Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe hat man zuletzt von 970 Fällen aggressiven Verhaltens in der Notaufnahme im Jahr 2015 berichtet. In insgesamt 42 dieser Fälle wurden sogar Mitarbeiter verletzt.

Zwar verfügen schon viele Kliniken und deren Notaufnahmen über einen eigenen Wachschutz und schulen die Mitarbeiter in der Deeskalation. Jedoch ändert das alleine nichts an der „absoluten Überlastung“ der Notaufnahmen, so Montgomery. Diese seien einer der Hauptgründe für die zunehmenden Pöbeleien. Diese Überlastung resultiert jedoch vor allem daraus, dass immer mehr Patienten gleich in die Notaufnahme gehen, in der Hoffnung dort schneller Hilfe zu erhalten, als beim niedergelassenen Arzt.

Patienten warten auch in der Notaufnahme

Dabei sieht es in der Praxis ganz anders aus. Denn häufig müssen Patienten hier besonders lange warten, bevor sie mit einer Behandlung rechnen dürfen. Teilweise sind Wartezeiten von sechs bis sieben Stunden zu finden. Diese langen Wartezeiten sorgen dafür, dass die Patienten ungeduldig werden und es zu Pöbeleien kommt. Diese Ungeduld wird noch verstärkt, wenn andere Patienten vorgezogen werden, obwohl sie später kamen, ganz gleich, ob dies aus medizinischen Gründen nötig ist.

Auch die Ansprüche der Patienten sind deutlich gestiegen. Selbst bei weniger starken Problemen erwarten sie, sofort Hilfe zu erhalten, was aber aufgrund der geschilderten Lage nicht möglich ist.

Quelle: dpa

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