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Pflegenotstand in Deutschland mit Einwanderung beheben?

Der Pflegenotstand hält in den Bundesrepublik Deutschland ungebrochen weiter an. Die zusätzliche Schaffung neuer Stellen ist zwar gut, aber dafür fehlen nach wie vor die Fachkräfte.

Der Bundesgesundheitsminister steht vor der Herausforderung, den Pflegenotstand in Deutschland so schnell wie möglich zu beenden. Doch allein das inländische Potential reicht dafür nicht aus. Deshalb versucht Jens Spahn, Fachkräfte aus dem Ausland zu akquirieren. Doch auch dort stößt er an Grenzen.

Was soll nach dem Bundesgesundheitsminister die Lösung bringen?

Es sieht so aus, als wären verstärkte Zuwanderungen von Fachkräften aus dem Ausland die einzige Chance, die offenen Stellen bei der Alten- und Krankenpflege zu besetzen. Zwar haben rund 300 Pflegeeinrichtungen Förderungen für zusätzliche Stellen bewilligt bekommen, aber sie können die Hilfen derzeit nicht nutzen. Weit mehr als 10.000 Stellen sind allein im Bereich der Altenpflege derzeit unbesetzt. Hilfe suchte Jens Spahn deshalb bereits im Kosovo. Vor dort erhofft er sich pro Jahr bis zu 1.000 Pflegefachkräfte für den deutschen Markt. Doch angesichts der Vielzahl der unbesetzten Stellen ist das der sprichwörtliche „Tropfen auf den heißen Stein“. Inzwischen sieht er sich deshalb bereits in Übersee nach Pflegefachkräften um. Im Fokus steht aktuell Mexiko, wo es eine hohe Arbeitslosenquote gibt. Außerdem hatte der Bundesgesundheitsminister bereits eine seiner Staatssekretärinnen auf die Philippinen geschickt. Doch auch diese Bemühungen haben einen entscheidenden Haken. Die Einstiegsgehälter in den Pflegeberufen sind so niedrig, dass die potentiellen Neuzugänge wahrscheinlich bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum scheitern werden. Zudem muss sich der Bundesgesundheitsminister an den WHO-Kodex halten. Er erlaubt es nicht, Fachkräfte aus Ländern abzuwerben, in denen die Pflegefachkräfte ebenfalls knapp sind.

Private Dienstleister beheben den Pflegenotstand auf ähnlich Weise

Den Pflegenotstand haben einige Unternehmer inzwischen als lukrative Geschäftsidee erkannt. Sie bieten die Vermittlung ausländischer Fachkräfte für die häusliche Pflege an. Allerdings schweifen sie nicht so weit in die Ferne wie der Bundesgesundheitsminister und seine Staatsekretäre. Die Dienstleister für die Pflegevermittlung schauen sich stattdessen recht erfolgreich in den europäischen Nachbarländern um. Vor allem in Polen gibt es viele Pflegefachkräfte, die liebend gern in Deutschland arbeiten wollen. Auch das Wohnungsproblem haben diese Dienstleister auf intelligente Weise gelöst. Bei der 24-Stunden-Pflege und der Demenz-Pflege ziehen die Pflegekräfte bei den zu betreuenden Patienten ein. Das hat erhebliche Vorteile für beide Seiten. Vielleicht sollte der Bundesgesundheitsminister diese Idee aufgreifen und dafür ein Förderprogramm bei der Bundesregierung durchsetzen.

Quelle: DPA, private Pflegevermittlungen

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