Nach diesen Zahlen zum
Wie sehen die Zahlen zum Pflegekräftemangel genau aus?
Im Jahr 2017 dauerte es im Schnitt 171 Tage, bis die Betreiber der Heime Stellen für examinierte Altenpfleger besetzen konnten. Für das Jahr 2018 gibt die Bundesagentur für Arbeit eine durchschnittliche Zeit von 183 Tagen für eine erfolgreiche Suche nach examinierten Altenpflegern an. Das ist auch nicht verwunderlich, denn im vergangenen Jahr waren durchschnittlich rund 15.300 freie Stellen bei den Arbeitsämtern gemeldet. Zeitgleich verzeichneten die Arbeitsämter allerdings nur etwa 3.100 Arbeitssuchende mit einer entsprechenden Ausbildung. Das heißt, rein rechnerisch konnte gerade einmal ein Fünftel des Bedarfs gedeckt werden. Eine erhebliche Lücke zeigt sich auch bei den examinierten Krankenpflegern. Im Jahr 2018 waren durchschnittlich rund 14.900 freie Stellen gemeldet. Die Arbeitsämter konnten den Bedarf nicht decken, weil zeitgleich nur etwa 6.000 examinierte Krankenpfleger als arbeitslos gemeldet waren.
Welche Maßnahmen könnten kurzfristig den Pflegenotstand lindern?
In den Pflegeberufen ist der Anteil der in Teilzeit arbeitenden Fachkräfte überdurchschnittlich hoch. Quer durch alle Berufe verzeichnet die Bundesagentur für Arbeit etwa 28 Prozent Teilzeitbeschäftigte. Dagegen arbeiten 44 von 100 Krankenpflegern in Teilzeit. Unter den Altenpflegern ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten mit 65 Prozent sogar noch deutlich höher. Die Betreiber der Pflegeheime und Krankenhäuser hätten also die Chance, einen Teil der Lücken bei den Fachkräften über Anreize zum Umstieg in eine Vollzeitbeschäftigung zu schließen.
Doch das erfordert zusätzliche Aufwendungen durch die Schaffung besserer Arbeitsbedingungen. Außerdem ist mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten notwendig, was wiederum den Aufwand bei der Personaleinsatzplanung erhöht. Hinzu kommt, dass viele in den Pflegeberufen tätige Fachkräfte nicht schnell genug für ihren Nachwuchs einen Platz in einer Kindertagesstätte finden. Das heißt, hier sind branchenübergreifende Lösungen gefragt, an denen auch die Kommunen mitwirken müssen.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
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