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Pflegeheim in Riesa geräumt

Female nurse checking blood pressure of senior woman at home

In der sächsischen Kleinstadt Riesa wurde jetzt ein Pflegeheim vollständig geräumt, da die Versorgung der Bewohner nicht mehr gewährleistet werden konnte.

Hintergrund ist, dass die Pflegekräfte seit Monaten bereits keine Gehaltszahlungen mehr erhalten haben. Sie sicherten zu, die Versorgung der Bewohner bis Donnerstag zu gewährleisten, danach wollten sie ihre Arbeit niederlegen.

27 Bewohner aus Pflegeheim umquartiert

Wie Fachdienstleiter Thomas Leibinger gegenüber dem MDR Sachsen bestätigte, haben die 27 Bewohner und Bewohnerinnen des Pflegeheims die Einrichtung im Rahmen einer Noträumung verlassen. Sie seien allesamt in andere Pflegeheime im Landkreis Meißen verlegt worden. Leibinger sprach in diesem Zusammenhang von einer emotionalen Ausnahmesituation für alle Beteiligten.

Demnach wollten die Bewohner das Heim nicht verlassen, sie mussten es. Sie hatten dabei keine Gelegenheit, sich auf die „Zwangsumsiedlung“ vorzubereiten. Trotz aller Widrigkeiten ist die Räumung laut MDR gut verlaufen. So hätten die verbliebenen Pflegekräfte, aber auch der sozialpsychiatrische Dienst deeskalierend mitgewirkt. Selbst die Heimaufsicht hatte einige Bewohner in andere Einrichtungen transportiert. In den neuen Heimen war das Entgegenkommen für die gestrandeten Pflegebedürftigen groß.

Pflegekräfte warten seit Monaten auf Gehalt

Die Pflegekräfte warten seit fast sieben Monaten auf ihre Gehälter, erklärte Leibinger am Mittwoch. Nachdem der Geschäftsführer der Einrichtung erneut eine Frist zur Teilzahlung des Gehalts verstreichen ließ, wollten die Pflegekräfte nun ihre Arbeit endgültig niederlegen.

Aktuell prüfe man bei der Agentur für Arbeit, wie man den Beschäftigten helfen könne, einerseits an die ausstehenden Gelder und andererseits an neue Jobs zu kommen. Das bestätigte auch Landesarbeitsagentur-Chef Klaus-Peter Hansen.

Fakt ist, dass die öffentliche Hand in diesem Fall nicht einspringen kann, weil es sich um einen privaten Anbieter einer Pflegeeinrichtung handelt, so Gabriele Reichel, Sprecherin des Kommunalen Sozialverbandes Sachsen. Grundsätzlich liegt die Sicherstellung des Versorgungsauftrages bei den Pflegekassen. Aber auch Angehörige und gesetzliche Betreuer seien wichtige Ansprechpartner. Die Räumung des Heims war nun der letzte Schritt, der gegangen werden musste, da die Versorgung nicht mehr sichergestellt war.

Quelle: ani

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