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Österreich beendet Testphase mit Tempo 140

Aerial view of a freeway intersection traffic trails in Moscow.

Österreich hat in einem Modellversuch auf einigen Autobahnstrecken die Höchstgeschwindigkeit von 130 auf 140 Stundenkilometer angehoben. Jetzt wurden die Verkehrsschilder durch die neue Regierung wieder abgehängt.

Der Modellversuch steht im krassen Gegensatz zur Diskussion in Deutschland um ein generelles Tempolimit auf den Autobahnen. Während Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ein Tempolimit ablehnt, spricht sich Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, dafür aus. Er erklärte dazu, dass das „Tempolimit auf Autobahnen weitgehend kostenlos ist und kurzfristig wirkt“.

Österreich kehrt zurück zum Tempolimit

In Deutschland halten die Diskussionen weiter an, in Österreich hat man sich dagegen auf die Höchstgrenze von 130 Stundenkilometern zurückbesonnen. Auf zwei Autobahnabschnitten waren im Modellversuch Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h erlaubt. Doch bereits in der Nacht zum Sonntag haben die Mitarbeiter der Autobahngesellschaft Asfinag die entsprechenden Schilder abmontiert.

Auf den beiden in Nieder- und Oberösterreich liegenden Strecken mit einer Länge von insgesamt 120 Kilometern gilt damit wieder das bisherige Tempolimit von 130 km/h. Leonore Gewessler, neue Umweltministerin unseres Nachbarlandes, erklärte dazu: „Höhere Geschwindigkeit führt zu höherer Umweltbelastung“. Mit der Entscheidung für Tempo 140 habe man einen Schritt in die falsche Richtung gemacht.

Die beiden Teststrecken waren Teil eines Projekts, das vom früheren Verkehrsminister Norbert Hofer forciert wurde. Der FPÖ-Politiker hatte gehofft, damit zu beweisen, dass sich eine leicht erhöhte Geschwindigkeit nicht auf die Unfallzahlen bzw. die Umwelt auswirkt. Der Test lief seit August 2018.

In Österreich regiert seit diesem Jahr eine Koalition aus der konservativen ÖVP und den Grünen. Die FPÖ ist dagegen nicht mehr an der Regierung beteiligt. Christian Hafenecker von der FPÖ kritisierte die Beendigung des Modellversuchs als unnötig.

Hilft Tempolimit bei Umweltbelastung?

Für Deutschland gibt es dagegen eine Studie, aus der hervorgeht, dass ein Tempolimit knapp zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen könnte. Laut der Studie des Umweltbundesamts würden damit 1,2 Prozent aller Emissionen aus dem Straßenverkehr des Jahres 2018 eingespart. Daher forderte auch SPD-Chefin Saskia Esken Verkehrsminister Scheuer dazu auf, sich nicht weiter gegen das Tempolimit zu stellen.

Der Umweltausschuss war jedoch erst Mitte Februar mit einem Vorstoß, der sich für eine Obergrenze von 130 km/h einsetzte, im Bundesrat gescheitert.

Quelle: dpa

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