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Neue Zugspitzbahn eröffnet

Die neue Seilbahn, die zur Zugspitze hinaufführen soll, konnte am Donnerstag pünktlich eröffnet werden. Auf knapp 3.000 Metern Höhe wurde die Seilbahn unter wirklich widrigen Bedingungen erbaut. Extreme Minustemperaturen und heftiger Schneefall, starke Winde und unzählige Besucher auf der Baustelle machten es den Bauarbeitern sicher nicht leicht. Jetzt ist es aber geschafft.

Erste Fahrt mit Zugspitzbahn Politikern und Festgästen vorbehalten

Die erste Fahrt mit der neu eröffneten Zugspitzbahn startete mit einer Kabine in der Talstation in Grainau um elf Uhr gestern Vormittag. Festgäste, wie Landespolitiker und Co., sollten in der ersten Kabine binnen zehn Minuten auf den Gipfel des 2.962 Meter hohen Berges gefahren werden. Insgesamt 50 Millionen Euro kostete der Neubau der Seilbahn. Ab heute wird die Pendelseilbahn mit zwei Kabinen den fahrplanmäßigen Winterbetrieb aufnehmen. Eine Kabine fährt hinauf, eine hinunter.

Die Bauarbeiten dauerten zweieinhalb Jahre an, die Planung nahm sogar drei Jahre in Anspruch. Der Betreiber Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn hat mittlerweile drei Komplexe fertiggestellt. Oberhalb von Eibsee gibt es eine Talstation, dann folgt eine Bergstation, die 25 Meter über die Felswand herausragt und eine Verbindung mit Stütze und Tragseilen über 4,5 Kilometer Länge. Aus den Gondeln mit großen Panoramafenstern bzw. bodentiefer Verglasung können die Zugspitzbahnfahrer den Ausblick auf Zugspitzplatt, Alpspitze, Eibsee und Waxenstein genießen.

Die neue Zugspitzbahn kann sogar gleich drei Weltrekorde aufstellen. Von der einzigen Stütze bis zur Bergstation herrscht ein Abstand von 3.213 Metern. Dieser ist so groß, wie bei keiner anderen Pendelseilbahn der Welt. Der Höhenunterschied zwischen Tal- und Bergstation von 1.945 Metern ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Nicht zuletzt ist der Seilbahnstützpfeiler mit 127 Metern Höhe der größte seiner Art. Berücksichtigt wurden dabei jedoch nur die Stützpfeiler in Stahlbauweise.

Zugspitzbahn ersetzt Eibsee-Seilbahn

Auf nahezu derselben Trasse gab es vorher schon eine Seilbahn, die von der Talstation auf 1.200 Metern bis zum Gipfel führte. Die so genannte Eibsee-Seilbahn wurde 1963 in Betrieb genommen, ist aber in die Jahre gekommen und konnte den heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Außerdem reichten ihre Kapazitäten nicht mehr aus. Schließlich mussten manche Besucher in Stoßzeiten bis zu zweieinhalb Stunden warten, um auf die Zugspitze zu gelangen. Pro Stunde konnte die Seilbahn, die man im Frühjahr stillgelegt hat, maximal 240 Gäste befördern. Die neue Zugspitzbahn kann sogar bis zu 580 Gäste pro Stunde befördern.

Das Bauprojekt startete bereits im Sommer 2015. Insgesamt 1.100 Teile mussten alleine für den 420 Tonnen schweren Stützpfeiler über Schotterpisten in 18 LKW-Ladungen transportiert werden. Auf der Baustelle der Gipfelstation hatte man mit weiteren Widrigkeiten zu kämpfen. Tägliches Schneeschippen im Winter, das Abschlagen der Eiszapfen vom 13 Meter hohen Kran und der Transport des Baumaterials mit einer Frachtseilbahn waren echte Herausforderungen beim Bau.

Trotzdem kam es glücklicherweise während der gesamten Bauzeit zu keinem Unfall, wie Betriebsleiter Martin Hurm stolz erklärt. Lediglich ein Zwischenfall im Mai trübt seine Freude. Damals hat der Kran das vergoldete Gipfelkreuz beschädigt, als er mit seiner Kette ein Stück aus dem Strahlenkranz herausschlug. Im Oktober aber hat man das fünf Meter hohe Kreuz abgenommen, repariert und sogar neu vergoldet. Pünktlich zum Nikolaus wurde es wieder aufgestellt.

Quelle: dpa

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