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Navigationssystem Galileo bekommt Zuwachs

Das unter dem Dach der Europäischen Union aufgebaute Navigationssystem Galileo besitzt seit dem 27. März 2015 insgesamt acht Satelliten. Arianespace hat inzwischen offiziell bestätigt, dass die beiden neuen Satelliten des Navigationssystems Galileo auf einer Höhe von 22.500 Kilometern erfolgreich ausgesetzt wurden. Sie werden nun von den Experten auf ihre Arbeitsumlaufbahn in 22.322 Kilometern navigiert. Beim Ausbringen der Satelliten 5 und 6 im August 2014 hatte es eine technische Panne gegeben, die dazu führte, dass die Navigationssatelliten in einer zu niedrigen Höhe ausgesetzt wurden. Den Fachleuten von Arianespace ist es jedoch gelungen, die Höhe der Umlaufbahn zu korrigieren, sodass die betroffenen Satelliten die Arbeit inzwischen aufnehmen konnten. Der Start des Betriebs der nun abgesetzten Satelliten im Rahmen des Projekts Galileo ist nach den aktuellen Plänen im Sommer 2015 vorgesehen.

Was sollte man zum Projekt Galileo wissen?

Bisher sind die Ortungsfunktionen von Navigationsgeräten, Smartphones und Handys in Europa von den GPS-Satelliten abhängig, die von den Vereinigten Staaten betrieben werden. Mit dem Projekt Galileo, für das bei Fertigstellung dreißig Satelliten zuständig sind, möchte sich die Europäische Union unabhängig von den amerikanischen GPS-Satelliten machen. Der Plan für Galileo entstand bereits vor mehr als einem Jahrzehnt. Im Mai 2003 wurden sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dann über die Finanzierung einig. Das Interesse an einer Beteiligung von nicht zur EU gehörenden Staaten bei Galileo ist groß. So stellt beispielsweise China eine Summe von 280 Millionen Euro als Unterstützung bereit. Weitere Beispiele für eine Beteiligung von Nicht-EU-Staaten sind die Schweiz, Saudi-Arabien, Israel, Russland und Marokko.

Nutzung und Kosten des Satellitensystems Galileo

Nach einer anfänglichen Schätzung von Investitionen von rund 3,4 Milliarden Euro für die Etablierung des Navigationssystems Galileo wurden die auflaufenden Kosten im Jahr 2011 auf rund 5,3 Milliarden Euro korrigiert. Beim Start der Planung von Galileo waren sich die EU-Staaten einig, dass das System ausschließlich einer zivilen Nutzung zugeführt werden soll. Ein Beschluss des EU-Parlaments aus dem Jahr 2006 belegt jedoch, dass Galileo auch zu Sicherheits- und Verteidigungszwecken genutzt werden darf. Ursprünglich sollte das System Galileo bereits im Laufe des Jahres 2015 vollständig in Betrieb gehen. Nach den bisherigen Verzögerungen gehen die Experten der ESA inzwischen allerdings davon aus, dass die komplette Betriebsbereitschaft der 27 Arbeitssatelliten und drei Reservesatelliten erst im Jahr 2020 erreicht wird.

Quelle: Focus

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