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London: Big Ben wird ab Januar vorübergehend verstummen

Für Besucher der britischen Hauptstadt London gehört der Glockenschlag von Big Ben einfach dazu und auch die Anwohner können sich ein Leben ohne die täglichen Glockenschläge kaum vorstellen. Ab Januar 2017 wird aber genau dieser Glockenschlag fehlen. Für insgesamt vier Monate muss die wohl berühmteste Glocke der Welt verstummen. Grund dafür: Der 158 Jahre alte Uhrenturm am britischen Parlamentsgebäude muss repariert werden. Zwar wurde der Uhrenturm vor vier Jahren in Elizabeth Tower umbenannt, allerdings wird er umgangssprachlich, ebenso wie die größte der fünf Glocken, Big Ben genannt.

Dreijährige Reparatur an Big Ben

Die aktuelle Reparatur soll die umfangreichste seit Jahrzehnten werden. Insgesamt geht man von drei Jahre andauernden Arbeiten aus. Wie Steve Jaggs, der Big-Ben-Zuständige im Parlament erklärt, sei die Reparatur aber auch dringend notwendig. Insgesamt 29 Millionen Pfund bzw. 37 Millionen Euro sind für die Arbeiten am Uhrenturm eingeplant. Unter anderem sollen Lecks und die Korrosion am Stahldach beseitigt werden. Die Zeiger der vier Zifferblätter und das vier Meter hohe Pendel sollen ebenfalls überholt werden. Dafür muss die Glocke angehalten werden.

Soweit es möglich ist, sollen für die Reparatur traditionelle Methoden und Materialien verwendet werden. Trotzdem sind auch einige Modernisierungen geplant. So sollen die 28 Glühbirnen, die sich hinter jedem Zifferblatt befinden, gegen LED-Leuchten ausgetauscht werden. Diese sollen zudem die Farbe ändern können, damit Big Ben bei besonderen Feierlichkeiten entsprechend erstrahlen kann. Auch ein Aufzug soll installiert werden, bisher konnte man den Uhrenturm nur über die 334 Stufen im Treppenhaus erreichen.

Mindestens ein Zifferblatt von Big Ben bleibt sichtbar

Insgesamt drei Jahre lang soll Big Ben als eines der wichtigsten Wahrzeichen Londons hinter einem Gerüst verschwinden. Anwohner und Touristen will man jedoch beruhigen, indem eines der vier Zifferblätter immer sichtbar bleibt. Zudem sollen die Arbeiten von oben nach unten durchgeführt werden, so dass der Uhrenturm nach und nach wieder sichtbar wird.

Doch nicht nur am Big Ben sind Reparaturarbeiten nötig. Am Westminster-Palast hat man in den letzten sechs Jahrzehnten kräftig gespart. Stets wurden nur die nötigsten Reparaturen am viktorianischen Gebäude durchgeführt, wie es in einem Expertenbericht aus dem letzten Sommer heißt. Will man alle Arbeiten korrekt ausführen, die nötig seien, müsse man mit einer Bauzeit von 32 Jahren rechnen. Die Kosten beliefen sich dem Bericht zufolge auf 5,7 Milliarden Pfund bzw. 7,9 Milliarden Euro. Derzeit diskutiert man über einen Zwangsumzug der 2.000 Mitarbeiter, die im Parlamentsgebäude arbeiten, für sechs Jahre. In dieser Zeit müssten umfassende Reparaturarbeiten durchgeführt werden, darunter auch der Abbau des verbauten Asbests.

Quelle: dpa

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