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Könnte sich ein Maunder Minimum wiederholen?

Als Maunder Minimum wird eine Zeit der verringerten Sonnenaktivität in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bezeichnet. Nun haben Forscher der Universität San Diego Anzeichen für eine baldige Phase einer erneut niedrigen Sonnenaktivität gefunden.

Nach den Resultaten der Beobachtungen der Forscher rund um Dan Lubin wird es noch in diesem Jahrhundert zu einer Zeit der erniedrigten Sonnenaktivität kommen. Doch wann es konkret auftritt, kann von den Wissenschaftlern derzeit noch nicht genau bestimmt werden.

Welche Geschichte haben solche Wechsel der Sonnenaktivität?

Das Maunder Minimum wurde in der Zeit von 1645 bis 1715 beobachtet. Es war der Höhepunkt einer kleinen Eiszeit, zu welcher zuvor schon das Wolf Minimum und das Spörer Minimum beigetragen hatten. Die kleine Eiszeit wurde durch den Wechsel zum modernen Maximum beendet. Es startete im Jahr 1950 und erreichte ein Jahrzehnt später seinen Höhepunkt. Wissenschaftler datieren das Ende der letzten Hochaktivitätsphase auf das Jahr 2009. Doch die Schwankungen der Sonnenaktivität treten auch in einem gewissen Turnus auf. Daten der International Astronomical Union zufolge durchläuft die Aktivität der Sonne binnen eines Jahrhunderts neun zyklische Schwankungen. Genau dort zeigen sich derzeit Muster, die auf eine länger anhaltende Phase der niedrigen Aktivität hindeuten. Solch niedrige Werte wie jetzt wurden zuletzt vor einem Jahrhundert gemessen.

Welche Folgen hätte eine verringerte Sonnenaktivität?

Während des Maunder Minimums fielen die Temperaturen auf der Erde so stark, dass sogar die Ostsee komplett zugefroren war. Derart dramatisch würden die Veränderungen im 21. Jahrhundert nicht ausfallen. Die Klima- und Sonnenforscher aus San Diego sind sich sicher, dass es keine kleine Eiszeit geben wird. Die verringerte UV-Strahlung der Sonne würde lediglich zu einer Verzögerung der spürbaren Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels beitragen. Die Forscher gehen davon aus, dass die globale Durchschnittstemperatur um weniger als ein Grad Celsius sinken würde. Um die Voraussagen präzisieren zu können, werden im Februar 2019 neue Beobachtungssatteliten mit dem Namen „Solar Orbiter“ im All platziert.

Quelle: Astrophysical Journal Letters

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