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Klimaschutz in Deutschland: Wie ist der Stand bei Treibhausgasemissionen?

Graphic of earth seen from space

Kann Deutschland die beim Thema Klimaschutz für 2030 und die weitere Zukunft gesetzten Ziele erreichen? Die aktuellen Daten des Umweltbundesamts zeigen ein differenziertes Bild.

Die Folgen des Klimawandels zeigen sich aktuell ganz deutlich, denn große Regionen Deutschlands weisen seit Jahresbeginn 2025 (wieder einmal) ein signifikantes Niederschlagsdefizit auf. Ein Beispiel dafür liefert der Wasserstand im Bodensee. Er lag am Mittag des 17. April 2025 am Pegel Konstanz bei 2,76 Meter und damit nur wenige Zentimeter immer dem historischen Tiefstand von 2,68 Metern, der seit Beginn der Messreihen an einem 17. April am Pegel Konstanz gemessen wurde. Allein schon dieses Beispiel zeigt, welche Bedeutung der Reduzierung der CO2-Emissionen zum Schutz des Klimas zukommt.

Deutschland kann langfristig die Ziele bei den CO2-Emissionen nicht erfüllen

In den Jahren 2021 bis 2023 sah die Bilanz bei dem CO2-Emissionen gut aus, denn sie bewegte sich unterhalb der Zielvorgaben. 2024 wurde erstmals ein Zuwachs ermittelt. Er belief sich auf 4 Millionen Tonnen CO2. Das unerwünschte Plus wird sich 2025 Hochrechnungen zufolge auf 29 Millionen Tonnen steigern. Danach steigt die Kurve der den Zielwert übersteigenden Menge steil an. Nach den Prognosen des Umweltbundesamtes kommen bis zum Jahr 2030 rund 278 Millionen Tonnen CO2 zusammen, die über den Zielwert hinaus in Deutschland anfallen.

Tendenzen bei CO2-Emissionen weisen große Unterschiede auf

Nach den Daten der Projektionen des Umweltbundesamts fallen die Bilanzen für die einzelnen Sektoren in Deutschland sehr unterschiedlich aus. Gute Ergebnisse präsentieren sich dabei in der Energiewirtschaft. Auch in der Industrie zeigen sich bei den CO2-Emissionen aktuell und in naher Zukunft positive Trends. Sie dürfen sich genau wie die Landwirtschaft und die Abfallwirtschaft über CO2-Emissionswerte freuen, die niedriger als die als Ziel gesetzten Schwellenwerte ausfallen. Großer Handlungsbedarf besteht dagegen noch in den Bereichen Gebäudeemissionen und den CO2-Emissionen im Bereich Verkehr. Im Verkehrssektor ist die Prognose besonders negativ, denn pro Jahr weist sie einen um rund 169 Millionen Tonnen zu hohen Emissionswert aus. Von Gebäuden ausgehende Emissionen überschreiten den jährlichen Grenzwert um etwa 110 Millionen Tonnen CO2 oder entsprechende Äquivalente.

Welches Fazit ist zum Klimaschutz in Deutschland zu ziehen?

Aktuell sieht es nach den Daten des Umweltbundesamts so aus, als ob Deutschland die für das Jahr 2023 gesetzten Klimaschutzziele knapp erfüllen könnte. Die derzeitigen Prognosen für 2030 weisen im Vergleich zum Jahr 1990 einen Rückgang der CO2-Emissionen um etwa 63 Prozent aus. Damit würde der Zielwert lediglich um 2 Prozent verfehlt. Langfristig fallen die Aussichten deutlich schlechter aus. Bis zum Jahr 2024 sollen in Deutschland die Mengen der ausgestoßenen Treibhausgase im Vergleich zu 1990 um 88 Prozent reduziert werden. Ohne die Etablierung zusätzlicher Maßnahmen (vor allem im Gebäude- und Verkehrssektor) ist dieses Ziel nicht erreichbar, sondern die Prognosen weisen lediglich eine Reduzierung um etwa 80 Prozent aus. Damit verbliebe ein Reduzierungsdefizit von 8. Prozent.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/15114

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