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Kleinkinder haben Anspruch auf zusätzliche Zahnarzttermine

Künftig sollen Kleinkinder Anspruch auf drei zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt haben. Den ersten Termin können Babys bereits ab dem sechsten Lebensmonat bekommen.

Bei Erwachsenen sind Probleme mit Karies massiv auf dem Rückmarsch. Kinder mit Milchzähnen entwickeln weiterhin beständig hohe Fallzahlen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat deshalb jetzt beschlossen, Babys bereits ab dem sechsten Lebensmonat Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt zu ermöglichen. Damit will man Karies frühzeitig vorbeugen. Bisher gab es die Früherkennungsuntersuchungen erst ab dem dritten Lebensjahr.

Drei zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen

Den Plänen zufolge haben Kinder zwischen dem sechsten und 34. Lebensmonat künftig Anspruch auf drei zusätzliche Vorsorgetermine beim Zahnarzt. Sollte dieser bei der Untersuchung Anzeichen für einen Kariesbefall der Milchzähne finden, kann er sie zum Beispiel mit Fluoridlack behandeln. Die Kosten dafür soll die gesetzliche Krankenkasse übernehmen.

Der Lack wird direkt auf den Zahn aufgetragen, wodurch der Zahnschmelz härten und die Entstehung bzw. das Fortschreiten von Karies verhindert werden soll. Weitere drei Untersuchungen sind zwischen dem 34. Lebensmonat und dem sechsten Lebensjahr vorgesehen, wie bisher auch. Die Neuregelung soll nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger, frühestens aber ab Juli, in Kraft treten.

Kampf gegen frühkindliche Karies

Als einen „großen Erfolg im Kampf gegen frühkindliche Karies“ bezeichnete die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung die Neuregelungen. Schließlich ist Karies die häufigste chronische Krankheit bei Kindern im Vorschulalter. Knapp die Hälfte der Kariesfälle, die man bei der Einschulung feststellt, ist bereits in den ersten drei Lebensjahren entstanden.

Insgesamt geht Karies auch bei Kindern zurück, wie eine frühere Studie der Bundeszahnärztekammer gezeigt hat. Dennoch leiden knapp 15 Prozent der unter Dreijährigen an der Zahnerkrankung. Als Ursachen gelten das übermäßige Trinken stark zucker- und säurehaltiger Getränke, vor allem aus Saugerflaschen, und eine mangelnde Mundhygiene. Sollten die Milchzähne nicht behandelt werden, sind Zahnschmerzen vorprogrammiert. Es kann ebenfalls zu Fisteln, Abszessen und sogar dem vorzeitigen Zahnausfall kommen. Ebenfalls entwickeln betroffene Kinder öfter Karies an den bleibenden Zähnen.

Quelle: dpa

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