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Hilgermissen – Ort ohne Straßennamen

Der kleine Ort Hilgermissen in Niedersachsen ist etwas ganz Besonderes: Hier gibt es keine Straßennamen, obwohl man seit Jahren heftig über deren Einführung diskutiert.

Die Bewohner von Hilgermissen waren jetzt in einem Bürgerentscheid gefragt: Doch sie wollen mehrheitlich ihre etwas sonderbaren Anschriften behalten. Am Sonntag stimmten nach vorläufigem Ergebnis 60 Prozent der rund 1.900 Einwohner gegen die Einführung von Straßennamen, wie jetzt die Grafschaft Hoya bekannt gab.

Die sonderbare Anschrift der Bewohner von Hilgermissen

Die meisten Einwohner leben also nicht etwa in der Dorfstraße, sondern wird stattdessen der jeweilige Ortsteil, in dem sie leben, vor die Hausnummer gestellt. Auch im Personalausweis der Anwohner steht dann das Wort „Hausnummer“.

Dabei geht der Streit über die Einführung von Straßennamen in Hilgermissen schon seit Jahren. Befürworter argumentieren damit, dass die Gemeinde selbst mit Straßennamen besser auffindbar sei. Auch Paketzusteller hätten es mit eindeutigen Straßennamen leichter. Wie Wilfried Imgarten, ehrenamtlicher Gemeindedirektor von Hilgermissen erklärte, geht der Streit „durch die Dorfgemeinschaft und auch durch Familien.

Gemeinderat will Straßennamen

Bereits im letzten Jahr hatte allerdings der Gemeinderat mit sieben zu fünf Stimmen für die Einführung von Straßennamen gestimmt. Daraufhin haben zwei Männer und eine Frau aus dem Ort ein Bürgerbegehren ins Leben gerufen. In diesem verwiesen sie darauf, dass die meisten Anwohner von Hilgermissen schon 2013 die Einführung von Straßennamen abgelehnt haben.

Hunderte Unterschriften wurden für das Bürgerbegehren gesammelt. Jetzt durften die Anwohner noch einmal abstimmen. Imgarten erklärte, dass das jetzt wieder sehr eindeutige Ergebnis für den Gemeinderat zwei Jahre lang bindend ist.

Quelle: dpa

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