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Haben Ermittler Spur zu DHL-Erpresser?

Darauf lässt zumindest der Fund einer verdächtigen Versandtasche in einer Berliner Bankfiliale schließen. In der Versandtasche samt Zündvorrichtung befand sich ersten Angaben zufolge Schwarzpulver, das vermutlich aus Feuerwerkskörpern stammte. Die Behörden vermuten einen Zusammenhang mit dem DHL-Erpresser, der bereits ähnliche Paketbomben in Potsdam und Frankfurt (Oder) platziert hatte.

Das wurde jetzt durch einen Sprecher des Brandenburger Innenministeriums bestätigt. Zuvor hatten mehrere Medien bereits über eine mögliche Verbindung mit den vor Monaten aufgetauchten Paketbomben berichtet.

Briefumschlag war Mittel der Wahl in Berlin

In der Berliner Bankfiliale wurde ein DIN-A4-Briefumschlag mit „pyrotechnischem Material“ gefunden, wie die Polizei bestätigte. Dieses sei zwar grundsätzlich explosionsfähig, beruhigten die Beamten, aber bei weitem nicht so gefährlich, wie Plastiksprengstoff oder Dynamit. Beides gilt als hochexplosiv. Trotzdem betonte Polizeisprecher Thomas Neuendorf, dass der Brief bzw. dessen Inhalt „Menschen hätte verletzen können“.

Drähte am Umschlag sorgten für Alarmierung der Polizei

Der verdächtige Umschlag wurde gegen 11:30 Uhr in der Bankfiliale in Berlin-Steglitz abgegeben. Ein Bankangestellter öffnete den Umschlag und sah Drähte daran, woraufhin sofort die Polizei alarmiert wurde.
Stundenlang wurden das gesamte Bank- und Wohngebäude sowie die direkte Umgebung an der Einkaufsstraße geräumt und blieben gesperrt. Sogar mehrere Buslinien mussten vorübergehend umgeleitet werden.

Die sichtbare Zündvorrichtung wurde dann von Kriminaltechnikern entfernt und ein Sprengstoffroboter untersuchte die Versandtasche. Er wurde von Spezialisten der Polizei in Schutzanzügen gesteuert. Wie Neuendorf mitteilte, müsse das gefundene Pulver aber noch genauer analysiert werden.

Derzeit untersucht die Kripo noch, ob sich DNA-Spuren oder Fingerabdrücke auf dem Umschlag finden lassen. So könnte ein Absender identifiziert werden. Die Sperrungen in Berlin-Steglitz konnten erst kurz nach 16 Uhr wieder aufgehoben werden.

Zusammenhang mit Potsdamer Paketbombe?

Vor sechs Wochen war in Potsdamin einer Apotheke nahe des Weihnachtsmarktes bereits eine Paketbombe abgegeben worden. Die Ermittler entdeckten darin einen Polenböller, Batterien sowie eine Metalldose mit Hunderten Nägeln. Auch ein mittels QR-Code verschlüsseltes Erpresserschreiben war in dem Paket. In diesem forderte man DHL zu einer mehreren Millionen Euro umfassenden Zahlung auf. Wie die brandenburgische Polizei am Freitagabend mitteilte, habe man den Erpresser bisher nicht fassen können. Allerdings kam die Sendung in der Berliner Bankfiliale nicht über DHL.

Quelle: dpa

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