Im Frühjahr 2020 war die bunte Unterwasserwelt vor der Küste Australiens von den bisher schwersten Auswirkungen der globalen Erwärmung betroffen. Nach gerade einmal zwei Jahren Erholungszeit wurde nun erneut eine
Korallenbleiche und Korallensterben am Great Barrier Reef beobachtet
Die Korallen am Great Barrier Reef verlieren nicht nur ihre schönen Farben, sondern es wurde auch ein erheblicher Teil absterbender Korallen festgestellt. Die Gründe dafür liegen in den immer kürzer werdenden Erholungsphasen. So gab es 2016 und 2017 erstmals umfangreiche Korallenbleichen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren. 2016 starb mehr als ein Fünftel der Korallen im nördlichen und mittleren Abschnitt des Riffs ab. Im Jahr 2017 wurden offiziellen Angaben zufolge zwei Drittel der Rifffläche in Mitleidenschaft gezogen. 2020 folgte bereits die nächste Korallenbleiche, die durch Wärmstress verursacht wurde. Inzwischen schätzen die Wissenschaftler ein, dass gerade einmal 2 Prozent aller Korallen am Great Barrier Reef noch nicht von einer Bleiche betroffen waren. Mit Blick auf das Voranschreiten des Klimawandels besteht ein hohes Risiko, dass es schon bald jedes Jahr eine Korallenbleiche geben wird. Damit stünde das Weltnaturerbe vor dem endgültigen Aus.
Die Probleme zeigen sich nicht nur am Great Barrier Reef
Ähnliche Veränderungen zeigen sich nach Angaben der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) auch an den Korallenriffen an den amerikanischen Südküsten. Ein Blick auf die Entwicklung an den Riffen rund um die Florida Keys belegt, dass sowohl drastische Abstürze als auch Erhöhungen der Wassertemperaturen den Korallen Schäden zufügen. 2010 gab es dort eine massive Korallenbleiche, die auf Wassertemperaturen zurückgeht, die stellenweise mehr als 6 Grad Celsius unter den normalen Werten lagen. 2005 starben in der Karibik rund die Hälfte der Korallen aufgrund überdurchschnittlich hoher Wassertemperaturen ab. Der Grund dafür ist, dass durch die Temperaturveränderungen das natürliche Zusammenspiel zwischen den Korallen und den farbgebenden Algen gestört wird. Außerdem werden weltweit dramatische und unmittelbare Auswirkungen durch Schadstoffeinträge in die Fluten der Ozeane beobachtet.
Quelle: NOAA, Great Barrier Reef Stiftung, ABC
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