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Discounter wollen Preise für Milch und Butter anziehen

Verbraucher durften sich in den vergangenen Monaten über extrem niedrige Preise für Milch und Butter freuen. Doch des einen Freud ist des anderen Leid, wie schon ein altes Sprichwort besagt und so waren die Bauern bei den derzeitigen Preisen nicht mehr in der Lage, ihre Kosten zu decken. Teils mussten sie sogar draufzahlen. Jetzt haben die Discounter Netto, Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd versprochen, sich des Problems anzunehmen.

Preiserhöhungen im Discounter ab 01.10.2015

Die Preiserhöhungen für Milch und Butter im Discounter sollen bereits heute in Kraft treten. Wie Aldi und Lidl bestätigten, plane man, die Preise für Milch um vier Cent, die für Butter um zehn Cent anzuheben.

Aldi gibt in diesem Zusammenhang an, dass man damit auf die außergewöhnlich schwierige Situation der heimischen Milchbauern reagiere. Auch eine Sprecherin von Netto sagte, mit der aktuellen Preiserhöhung reagiere man auf die Situation der Milchbauern. Die Discounter scheinen sich in diesem Punkt also einig zu sein.

Grund für die massiv gefallenen Preise ist eine weltweite Überproduktion von Milch. Wir erinnern uns an die Milchseen und Butterberge. Seit Ende 2013 ist der Preis für einen Liter Milch von durchschnittlich 41 auf nur noch 28 Cent gesunken.

Bauern protestierten gegen niedrige Milchpreise

Die niedrigen Milchpreise hatten die Bauern in den letzten Monaten immer wieder dazu veranlasst, Hilfe von der Politik zu fordern. Im März diesen Jahres hatte man das europäische System der Milchquote abgeschafft, woraufhin die Milchpreise weiter einbrachen. Die Milchquote hatte man 1984 als Reaktion auf die Überproduktion von Milch eingeführt. Sie sorgte dafür, dass die Menge der produzierten Kuhmilch in den EU-Staaten reguliert wurde.

Wie Aldi in den Ausführungen angibt, seien aber auch das russische Embargo sowie Chinas Wirtschaftskrise mit verantwortlich für das Überangebot von Milch. Die Bauern selbst gaben an, dass sie ihre Kosten mit den aktuellen Preisen nicht mehr decken können. Mindestens 40 Cent pro Liter Milch benötigen sie, um kostendeckend zu arbeiten. Lidl hatte nach den massiven Protesten der einheimischen Bauern bereits reagiert und eine Preiserhöhung für die Milch angekündigt.

Jetzt hat auch Aldi diesen Weg eingeschlagen. In der Begründung hieß es, man schätze die hohe Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Daher habe man sich entschlossen, mit der Preiserhöhung einen Beitrag zur Entspannung der zugespitzten Lage auf dem Milchmarkt zu leisten.

Quelle: Spiegel

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