In den Weinanbaugebieten Baden und Württemberg hat am Montag die Weinlese begonnen. Die voraussichtlichen Erträge sollen bei 90 Hektolitern pro Hektar liegen, so dass ein sehr hoher Ertrag erzielt werden kann. Die Erntemenge soll den Durchschnitt aus den vergangenen zehn Jahren deutlich übersteigen, wie am Montag Peter Wohlfarth, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes erklärte. Hermann Hohl, der Präsident des Weinbauverbands Württemberg fügte hinzu, dass man einen Qualitätsjahrgang erwarten dürfe – sofern das Wetter mitspiele.
Die Temperaturen lagen bei unter zehn Grad Celsius, die Witterung erinnerte eher an den Herbst als an den Spätsommer, als am Montagmorgen in Zell-Weierbach die Lese begann. Zunächst sind die frühen Rebsorten, wie der Findling, an der Reihe. Jochen Basler, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Zell-Weierbach, erhofft sich eine gute Ernte und hohe Qualität. Bisher verhieß das Jahr für die Winzer gute Lesen. Wenn jetzt noch kühle Nächte folgen, der Regen nachlässt und die Tagestemperaturen auf 25 Grad Celsius ansteigen, dürfte dieser Jahrgang auch qualitativ einiges für die Winzer und Weinfreunde zu bieten haben. In der mittelbadischen Region wäre das ein Grund zum Feiern, denn die letzte wirklich gute Ernte stammt noch aus dem Jahr 2008.
Die Lese der Rebsorte Findling wird ausschließlich für die Herstellung neuen Weins genutzt. Weinliebhaber könnten schon ab Donnerstag vom neuen Jahrgang kosten.
Weinverbände erhoffen sich sehr positive Weinlese
Zwischen dem 10. und 12. September soll der allgemeine Herbstbeginn für die Winzer liegen. Damit würde er einige Tage früher als üblich eintreten. Wenn sich die Erwartungen an die gute Ernte erfüllen, dürfte sich auch die wirtschaftliche Situation in beiden Weinanbaugebieten deutlich entspannen, sind sich die Experten einig. Hohl erklärte dabei, dass vor allem die günstigen Landwein-Importe aus dem Ausland deutschen Winzern zu schaffen machen.
About Author
Weitere Meldungen
Winzer erwarten 2023 höhere Erträge
Bierpreisbremse in Schwäbisch Hall beschlossen
Bier vom Fass: Bald teurer?