Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Deutsche Umwelthilfe will Bundesverkehrsministerium beim Tempolimit unterstützen

Many Cars Parked On Street In City In Sunny Summer Day. Row Of C

Der Bundesverkehrsminister bekam ein interessantes Angebot der Deutschen Umwelthilfe. Damit will die Organisation die Einführung von Tempolimits forcieren.

Der deutsche Bundesverkehrsminister (Volker Wissing) gab in einem Interview dieser Tage an, dass die sofortige Einführung genereller Tempolimits am Mangel an Verkehrsschildern scheitern würde. Das sehen die Aktivistinnen und Aktivisten der Deutschen Umwelthilfe anders. Sie machten dem Bundesverkehrsministerium deshalb ein Angebot, bei dessen Annahme ein Tempolimit in Deutschland sehr zeitnah möglich wäre.

Warum ist ein Tempolimit in Deutschland jetzt besonders sinnvoll?

Die Länder der Europäischen Union diskutieren aktuell über eine Ausweitung der Embargos gegen Russland. Ein Kohleausstieg wäre nach Einschätzungen der Bundesregierung sowie der Energie- und Wirtschaftsexperten zeitnah möglich. Anders sieht es bei den Erdöl- und Erdgasimporten aus Russland aus, wobei Erdöl als eine der nächsten Positionen für eine Erweiterung der Handelsembargos im Gespräch ist, die bereits gegen Russland als Folge des Einmarschs in die Ukraine verhängt wurden. Um einen Verzicht auf russisches Erdöl durchzusetzen, ist eine drastische Reduzierung des Verbrauchs notwendig. Dazu könnten Tempolimits über die Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch erheblich beitragen.

Eine Beschränkung auf eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und 80 km/h auf Bundes- und Landstraßen würde nach den Hochrechnungen der Deutschen Umwelthilfe zur Einsparung von 3,7 Milliarden Liter Kraftstoff pro Jahr führen. Da für die Herstellung eines Liters Benzin oder Diesel jeweils rund 4 Liter Erdöl notwendig sind, würde das eine jährliche Reduzierung des Erdölverbrauchs um 14,8 Milliarden Liter Erdöl (rund 93 Millionen Barrel) bewirken. Ergänzend würden die Umwelt und das Klima mit rund 9,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger belastet.

Was bietet die Deutsche Umwelthilfe dem Bundesverkehrsminister konkret an?

Die Deutsche Umwelthilfe ist der Überzeugung, dass für die praktische Umsetzung der Tempolimits gar keine großen Mengen zusätzlicher Verkehrsschilder notwendig sind. Lediglich an den Grenzübergängen müssen die entsprechenden Hinweisschilder aktualisiert werden. Das ist mit Folienaufklebern möglich, die sich binnen weniger Tage auch in großen Stückzahlen herstellen lassen. Die Mitglieder/-innen der Deutschen Umwelthilfe würden den Bund, die Länder und Kommunen beim Anbringen der Folienaufkleber unterstützen. Außerdem schlägt die DUH vor, die Beschilderungen zur Aufhebung von Geschwindigkeitsbeschränkungen sowie alle Schilder mit Maximalgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h auf Autobahnen zu verhüllen. Dazu müsste sich eine Anpassung der maximal zulässigen Geschwindigkeiten im Paragrafen 3 der Straßenverkehrs-Ordnung gesellen.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

About Author