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Deutsche Bahn soll in Zügen keinen Alkohol mehr verkaufen

Die derzeitigen Angebote der Bordrestaurants der Züge der Deutschen Bahn umfassen auch alkoholische Getränke. Genau das will der Vorstand der Eisenbahnergewerkschaft GDL ändern. Dieses Vorhaben äußerte der Gewerkschaftsvorsitzende, Claus Weselsky, in einem Interview mit der „Heilbronner Stimme“. Als Grund dafür gab er an, dass das Zugbegleitpersonal in jüngster Zeit immer häufiger von alkoholisierten Fahrgästen angegriffen wurde. Von einer Weiterführung des Alkoholausschanks sieht der GDL-Chef die Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter der Deutschen Bahn gefährdet.

Umfrage der GDL liefert nachvollziehbare Gründe

Claus Weselsky berief sich in seinem Statement auf eine Umfrage, welche unter den Mitgliedern seiner Gewerkschaft durchgeführt worden war. Rund 15 Prozent der Mitglieder der Eisenbahnergewerkschaft hatten sich daran beteiligt. Ein knappes Viertel der Befragten gab an, von Fahrgästen bereits körperlich attackiert worden zu sein. Noch erschreckender ist eine andere Zahl. 82 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten aus, bereits Opfer von verbalen Attacken der Fahrgäste gewesen zu sein. Einen selektiven Ausschluss vom Alkoholverkauf in den Bordrestaurants hält Claus Weselsky für unangebracht, da er von Betroffenen als Provokation gewertet werden könnte. Deshalb fordert der GDL-Chef von der Deutschen Bahn einen vollständigen Stopp des Alkoholverkaufs in den Bordrestaurants.

Welche Chancen hat die GDL mit ihrer Forderung?

Da die Deutsche Bahn für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter und der Fahrgäste verantwortlich ist, wäre es durchaus möglich, dass die Geschäftsführung das Thema freiwillig aufgreift. Doch der GDL ist durchaus auch eine Durchsetzung der Forderung per Streik zuzutrauen. Die Streikbereitschaft bei der GDL ist hoch. Das zeigt ein Blick auf die Jahre 2014 und 2015. Die neun GDL-Streiks in dieser Zeit kosteten die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben allein beim Güterverkehr ein knappes Zehntel der Kunden. Die GDL kann den Bahnverkehr mit ihren Streiks fast vollständig lahmlegen, denn immerhin gehören drei Viertel aller Lokführer zu den Mitgliedern.

Quelle: Heilbronner Stimme

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