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Das Wort des Jahres 2017 steht fest: Jamaika-Aus

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat jetzt das Wort des Jahres 2017 bekannt gegeben. Es lautet Jamaika-Aus. Der Begriff ist laut GfdS nicht nur sprachlich hoch interessant, sondern steht gleichzeitig für die derzeit schwierige Regierungsbildung in Deutschland.

Jamaika hat neue Bedeutung bekommen

In Deutschland hat der Name des Staates Jamaika eine ganz neue Bedeutung bekommen. Die Farben der jamaikanischen Flagge stehen nämlich für die gescheiterte schwarz-gelb-grüne Regierung in Deutschland. Zudem wurde die Aussprache eingedeutscht. So habe man das Zusatzwort „Aus“ an den Staatsnamen gehängt, um umgangssprachlich auf das Ende der Sondierungsgespräche von CDU/CSU, FDP und Grünen zu verweisen.

Platz zwei beim Wort des Jahres ging an die Ehe für alle, auf Platz drei schaffte es der Twitter-Hashtag #MeToo. Die Sprachexperten halten diese Begriffe für gesellschaftlich und politisch besonders relevant. Weniger entscheidend ist dagegen die Häufigkeit, in der die Begriffe verwendet werden.

Den Sprachexperten geht es mehr um die Popularität, die Signifikanz und die sprachliche Qualität der Begriffe. Aus mehreren Tausend Fundstellen in den Medien sowie externen Vorschlägen wählt die Jury schließlich die zehn Wörter des Jahres aus. In diesem Jahr sind das neben den bereits genannten auch die Worte

  • covfefe
  • Echokammer
  • Obergrenze
  • Dieselgipfel
  • Videobeweis
  • Denkmal der Schande
  • hyggelig.

Wort des Jahres seit 1971 gekürt

Das Wort des Jahres hat man bereits 1971 zum ersten Mal gekürt, ab 1977 fand die regelmäßige Festlegung eines Wortes des Jahres statt. Das allererste Wort des Jahres war übrigens aufmüpfig, das damals ganz neu im Sprachgebrauch verwendet wurde. Es verwies auf die bis heute bekannte 68er-Bewegung.

2016 war der Begriff postfaktisch Wort des Jahres, ein Jahr zuvor Flüchtlinge. 2014 kürte man die Lichtgrenze zum Wort des Jahres, 2013 die GroKo, 2012 die Rettungsroutine, 2011 der Stresstest und 2010 die Wutbürger.

Quelle: dpa

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