Unserer Auswertung liegt die
Wie fällt die Coronavirus-Statistik in Städten und Stadtstaaten aus?
Von Interesse ist vor allem die Entwicklung der Zahl der Infizierten pro 100.000 Einwohner. Diese führt Hamburg mit 146 an. Die Plätze belegen Berlin mit 93 und Bremen mit 52 Fällen pro 100.000 Einwohner. Zumindest bei den Stadtstaaten in Deutschland bestätigt sich die Hypothese eines Zusammenhangs mit der Einwohnerdichte nicht. Danach müsste Berlin führen, weil hier die Einwohnerdichte mit 4.090 Menschen auf einem Quadratkilometer am höchsten ist. Hamburg landet mit 2.438 Einwohnern pro Quadratkilometer auf dem zweiten Rang.
Auch der Blick auf den Durchseuchungsgrad und die Einwohnerdichte der drei größten Städte in Sachsen bestätigt die Hypothese nicht. Leipzig hat mit 1.974 Menschen auf einem Quadratkilometer die größte Einwohnerdichte, positioniert sich aber mit 64 Infizierten auf 100.000 Einwohner auf dem zweiten Platz. Den höchsten Durchseuchungsgrad gibt es mit 73 vom Coronavirus Infizierten in Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt hat mit 1689 Menschen auf einem Quadratkilometer eine deutlich niedrigere Einwohnerdichte.
Wie fällt die Prüfung der Daten der deutschen Flächenländer aus?
Am Vormittag des 4. April 2020 rangierte nach den Daten des Robert-Koch-Instituts Bayern mit 168 Infizierten pro 100.000 Einwohner beim Durchseuchungsgrad auf dem Spitzenplatz. Baden-Württemberg landet mit 154 Infizierten auf dem zweiten Rang und Nordrhein-Westfalen mit 100 Infizierten auf je 100.000 Einwohner auf dem dritten Rang. Unter diesen drei Flächenländern hat jedoch Nordrhein-Westfalen mit 524 Menschen auf einem Quadratkilometer die höchste Einwohnerdichte. In Baden-Württemberg liegt die Einwohnerdichte bei 304 und in Bayern bei 182 Menschen pro Quadratmeter.
Welches Fazit ergibt sich aus diesen Coronavirus-Statistiken?
Die Einwohnerdichte spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Auch aus der Intensität der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel lassen sich die Differenzen bei den Städten und Flächenländern nicht begründen. Es müssen andere Faktoren für die unterschiedliche Intensität der Verbreitung verantwortlich sein. An der Art der Erfassung kann es nicht liegen, denn sie erfolgt beim Robert-Koch-Institut bundesweit einheitlich. Mit dem Zugang zu den Bewegungsdaten der Google-Nutzer könnten die Wissenschaftler den Ursachen der Unterschiede auf die Spur kommen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist der Einfluss des Verhaltens der Menschen größer als bisher angenommen. Auch der Einfluss der zu Beginn der Coronavirus-Krise aus Italien eingeschleppten Infektionen auf die Intensität der Ausbreitung ist noch nicht abschließend geklärt. Fazit: Vor den Wissenschaftlern liegt noch jede Menge Forschungsarbeit nicht nur auf dem Gebiet der Entwicklung eines Impfstoffs und wirksamer Medikamente. Die aktuelle Pandemie wird nachhaltige Konsequenzen für die Infektionsschutzgesetze auf der ganzen Welt haben.
Quelle: Robert-Koch-Institut, Landesregierung Sachsen
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