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Dresden: Zukunft der Weißen Flotte steht noch auf der Kippe

Wer auf eine Entscheidung zur Zukunft der Weißen Flotte bei der Gesellschafterversammlung hoffte, wurde enttäuscht. Das vom Management der Sächsischen Dampfschifffahrt GmbH vorgelegte Sanierungskonzept wurde abgelehnt.

Die Miteigentümer der Sächsischen Dampfschifffahrt GmbH sollten auf rund zwei Millionen Euro Gewinn verzichten, um die Weiße Flotte zu erhalten. Parallel hatte das Management des Unternehmens den Plan geäußert, das Eigenkapital um die gleiche Summe zu erhöhen. Dazu waren die Anteilseigner nicht bereit.

Was passiert nun mit der Weißen Flotte?

Die Geschäftsführerin der GmbH, Karin Hildebrand, gab in einem Interview mit Radio Dresden an, dass der ausgebliebene Erfolg am Freitag noch nicht das Aus für die Weiße Flotte bedeutet. Anfang August soll es ein weiteres Treffen der Anteileigner geben. Bis dahin wird das am Freitag vorgelegte Sanierungskonzept noch einmal überarbeitet. Das heißt, bis dahin geht alles so weiter wie bisher. Es gibt weder Konsequenzen für die Mitarbeiter noch für den Fahrplan der historischen Raddampfer. Es gibt eine Vielzahl von Menschen, die sich für den Erhalt der Sächsischen Dampfschifffahrt auf dem Elbabschnitt zwischen der tschechischen Grenze und Meißen einsetzen. Vor allem die sächsische Landesregierung und die Stadtverwaltung Dresden machen sich stark für den Erhalt der touristischen Attraktion. Die Weiße Flotte darf schließlich auch den Rekord für sich beanspruchen, die weltweit größte Flotte historischer Dampfschiffe zu sein.

Raddampfer auf der Elbe sind bei den Touristen sehr beliebt

Theoretisch hätte die Weiße Flotte auch im Jahr 2018 Gewinne einfahren können. Das zeigt ein Blick auf die Entwicklung der Ticketverkäufe. Im Jahr 2016 wurden rund 0,524 Millionen Tickets gebucht. Das Jahr 2017 weist rund 0,509 Millionen verkaufte Tickets aus. Im Jahr 2018 wurde die anhaltende Dürre der Sächsischen Dampfschifffahrt zum Verhängnis. Durch die aufgrund des Niedrigwassers der Elbe notwendigen Ausfälle von Fahrten konnten rund 155.000 Tickets weniger als im Vorjahr verkauft werden. Die Elbe führte im Jahr 2018 in fünf Monaten derartiges Niedrigwasser, dass die Schiffe der Weißen Flotte nicht auslaufen konnten. Für die Fahrten der meisten Raddampfer ist ein minimaler Pegel von 70 Zentimetern notwendig.

Er wurde auch in den bisherigen Sommerwochen des Jahres 2019 bereits mehrfach unterschritten. Am 11. Juli 2019 lag der Pegel Dresden gerade einmal noch bei 51 Zentimetern. Durch die Gewitterschauer am Freitag entspannte sich die Lage. Das wird sich auch zu Beginn der dritten Juliwoche 2019 fortsetzen, denn nach den Prognosen des Umweltamts Sachsen und den Daten aus dem Einzugsgebiet der Elbe in Tschechien dürfte sich die Durchflussmenge zu Wochenbeginn um weitere 20 Kubikmeter pro Minute erhöhen. Das heißt, die noch am Samstag gültigen Einschränkungen im Fahrplan der Weißen Flotte können aufgehoben werden. Doch die Entspannung ist nicht von langer Dauer, denn der DWD hat ab Wochenmitte bereits wieder trockenes Wetter für die Region angekündigt.

Quelle: Radio Dresden, Wasserwirtschaft Sachsen, Wasserwirtschaft Tschechien

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