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Bauernverband fordert Tötung von 70 Prozent der Wildschweine

Der Deutsche Bauernverband fordert die Tötung von 70 Prozent der in Deutschland vorkommenden Wildschweine. Auch Muttersauen und Frischlinge müssten zum Abschuss freigegeben werden, so Werner Schwarz, Vizepräsident des Bauernverbandes, der „Rheinischen Post“ gegenüber. Grund dafür: Die Afrikanische Schweinepest. Würde sich diese in Deutschland ausbreiten, hätte dies laut Bauernverband „katastrophale Folgen“.

Laut Schwarz sei das Leid der Tiere bei der Jagd wesentlich geringer als bei einer Ansteckung mit der Afrikanischen Schweinepest. Auch werde kein verantwortungsbewusster Jäger das Muttertier zur Strecke bringen und die Frischlinge unversorgt laufen lassen.

Afrikanische Schweinepest in Deutschland hätte schwere Folgen

Auch Joachim Rukwied, Präsident beim Bauernverband, erklärte, dass ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland massive Auswirkungen auf die Schweinehalter hätte. Er erklärte gegenüber der „Heilbronner Stimme“, dass die Märkte zusammenbrechen würden. Daher müsse man bereits im Vorfeld „alle Abwehrmaßnahmen gegen die Tierseuche“ ergreifen.

Christian Schmidt, zuständiger Agrarminister, schließt sich den Forderungen des Bauernverbandes an. Er ist der Meinung, dass eine intelligente Reduzierung des Wildschweinbestandes eine zentrale Rolle bei der Prävention vor der Schweinepest spiele. Allerdings müssten auch die Schonzeiten für Wildschweine aufgehoben werden, wolle man das Ziel für die Bestandsreduzierung erreichen.

Was ist die Afrikanische Schweinepest?

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich schon seit einigen Jahren über das Baltikum und Russland immer weiter Richtung Westeuropa aus. Die Erkrankung wird durch Viren ausgelöst und befällt Haus- und Wildschweine gleichermaßen. Die Afrikanische Schweinepest gilt für andere Haustiere und den Menschen als ungefährlich. Trotzdem fürchtet die Landwirtschaft, dass es durch einen Ausbruch der Erkrankung in Deutschland zu Milliardenschäden und Existenzkrisen für unzählige Unternehmen kommen könnte, wenn das Virus nach Deutschland kommt.

Bisher gibt es kein Mittel gegen die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP. Weder ist eine Impfung entwickelt worden, noch wirken Medikamente gegen die Viruserkrankung. Sollte es zu einem Befall mit ASP in einem Stall kommen, müsste demnach der gesamte Bestand geschlachtet werden.

Noch heute will der Bauernverband in Berlin mögliche Präventionsmaßnahmen vorstellen, um der Schweinepest entgegen zu wirken. So sollen Polizisten etwa bei Grenzkontrollen Hunde einsetzen, die auf Nahrungsmittel abgerichtet sind. Erntehelfer müssen in ihrer Landessprache informiert werden und entsprechende Verpflichtungserklärungen unterschreiben. Betriebe, die Schweine halten, müssten für eine korrekte Reinigung und Desinfektion ihrer Transporter sorgen. Übrigens haben erste Bundesländer in Deutschland die Jagd auf Wildschweine bereits erleichtert. Teilweise wurden sogar Abschussprämien beschlossen.

Quelle: dpa

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