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Zahl der Beschwerden über Paket- und Briefzustellung stark gestiegen

Postman putting letter in mailbox.

Welche Probleme gibt es bei DHL und der Deutschen Post? Dass es Probleme gibt, legt die steigende Zahl der Beschwerden über die Brief- und Paketzustellung nahe.

Die stark gestiegene Zahl der Beschwerden über die Paket- und Briefzustellung war Gegenstand einer Kleinen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Inzwischen liegt dazu die Antwort der Bundesregierung vor. Sie bestätigt, dass es offenbar Qualitätsprobleme bei DHL und der Deutschen Post gibt. Seitens der Bundesregierung werden deshalb auch Änderungen am Postgesetz angekündigt, die künftig zur Vermeidung solcher Qualitätsprobleme beitragen sollen.

Wie hat sich der Umfang der Beschwerden über Zustellungsprobleme entwickelt?

Verantwortlich für die Entgegennahme solcher Beschwerden ist in Deutschland der Verbraucherservice Post, der zu den Dienstleistungen der Bundesnetzagentur gehört. Dort wurde ein drastischer Anstieg der Anzahl eingegangener Beschwerden in der zweiten Jahreshälfte 2022 registriert. Von Januar bis Juni 2022 bewegte sich die Anzahl der Beschwerden pro Monat zwischen 1302 (April) und 1754 Stück (Juni). Bereits im Monat Juli 2022 wurden nach den Angaben der Bundesnetzagentur (auf die sich die Bundesregierung in ihrer Antwort beruft) 3098 Beschwerden über Mängel bei der Brief- und Paketzustellung eingereicht. Den Jahresspitzenwert lieferte der Monat Oktober mit 9436 Beschwerden. Dabei ist von einer Dunkelziffer auszugehen, die weder die Bundesnetzagentur noch die Bundesregierung beziffern können. Dabei handelt es sich um Zustellungsprobleme, bei denen sich die Absender/-innen und Empfänger/-innen nicht die Mühe einer Beschwerde beim Verbraucherservice Post gemacht haben.

Bundestagsabgeordnete forderten Auskunft zu den Umweltauswirkungen

Die Notwendigkeit der Rücksicht auf den Klimaschutz geht auch an DHL, der Deutschen Post und anderen Paket- und Briefdienstleistern nicht vorbei. Bei ihrer Antwort verweist die Bundesregierung auf Daten des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (kurz WIK). Dort findet sich wiederum ein Verweis auf Daten der International Postal Corporation (IPC). Nach deren Angaben stieg der CO2-Ausstoß pro Brief von 35,6 Gramm im Jahr 2013 auf 40,8 Gramm im Jahr 2020. Ein gegenläufiger Trend präsentiert sich bei den Klimabelastungen durch Pakete. Pro Paket fielen im Jahr 2013 durchschnittlich 540,9 Gramm CO2 an. Für das Jahr 2020 werden vom IPC 513,8 Gramm pro Paket angegeben. Dabei fällt allerdings auf, dass bereits ein niedrigerer Wert erreicht wurde. Er stammt aus dem Jahr 2017 und beträgt 466,3 Gramm.

Keine gravierenden Unterschiede zwischen den Unternehmensgruppen

Bei der DPD Group entfallen rund 50 Prozent aller CO2-Emissionen auf Langstreckentransporte. Die Kurzstreckentransporte bei der Abholung und Zustellung machen rund 38 Prozent der Treibhausgasemissionen aus. Bei der Deutsche Post DHL Group fällt die Bilanz ähnlich aus. Etwa 70 Prozent aller CO2-Emissionen bei der Brief- und Paketbeförderung fallen beim Lufttransport an. Auf dem zweiten Rang landen mit einem Anteil von 22 Prozent die Treibhausgasemissionen, die durch Straßentransporte verursacht werden. Seetransporte von Briefen und Paketen bei der Deutsche Post DHL Group machen dagegen nur einen Anteil von etwa 7 Prozent aus. Im internationalen Vergleich der in der Paketzustellung tätigen Akteure landet bei der insgesamt pro Jahr ausgestoßenen Menge an CO2 Amazon auf dem Spitzenplatz vor der Deutsche Post DHL Group und UPS. Allerdings müssen hier die Gesamtmengen des Beitrags zum Treibhausgasausstoß ins Verhältnis zur transportierten Anzahl von Paketen ins Verhältnis gesetzt werden.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/5188

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