Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Wie startet die deutsche Landwirtschaft ins neue Jahr?

Young wheat field on spring time

Welche Rolle spielt der Anbau von Wintergetreide für die deutsche Landwirtschaft? Neue Statistiken zeigen einen Trend zu Veränderungen.

In den letzten Jahren haben sich die Anbauflächen für Wintergetreide in Deutschland kontinuierlich verringert. Das geht aus offiziellen Daten hervor, die das Statistische Bundesamt zum Jahresende veröffentlicht hat. Dabei sind die einzelnen Getreidearten unterschiedlich betroffen. Auch regionale Differenzen legen die statistischen Daten offen. Als Gründe für die Veränderungen schlagen die hohen Niederschlagsmengen in den letzten Monaten des Jahres 2023 zu Buche. Sie machten einen Anbau von Wintergetreide auf vielen Feldern unmöglich, weil aufgrund der Durchfeuchtung kein schweres Gerät zum Einsatz kommen konnte. Als weiteren Grund benannte das Statistische Bundesamt die Direktzahlungen der Europäischen Union.

Rückgang der Anbaufläche vor allen bei Winterweizen zu beobachten

Im Jahr 2024 kann Winterweizen auf 203.800 Hektar weniger als im Jahr zuvor geerntet werden. Damit liegt die Gesamtanbaufläche für Winterweizen deutschlandweit bei 2,6 Millionen Hektar, was einem Rückgang binnen Jahresfrist in 7,3 Prozent bedeutet. Die Verringerungen der Flächen zieht sich quer durch Deutschland, denn lediglich das Saarland weist zeitgleich ein Plus 6,5 Prozent (rund 500 Hektar) auf. Das flächenmäßig umfangreichste Minus wurde mit einer Reduzierung der Saatflächen für Winterweizen um 58.400 Hektar in Niedersachsen registriert. Auf den Rängen landen Schleswig-Holstein mit einem Minus von 31.300 Hektar und Bayern, wo Winterweizen auf 23.500 Hektar weniger als im Vorjahr angebaut wurde. Bei Mischgetreide und Roggen reduzierte sich die bundesweite Anbaufläche im Jahresvergleich um circa 4,4 Prozent. Ähnlich fällt das Minus mit 4,7 Prozent bei den Anbauflächen für Winterraps aus. Die Wintergerste verzeichnete zeitgleich ein Plus von 2,5 Prozent und die Flächen, auf denen zu Jahresbeginn 2024 Triticale wächst, sind genauso groß wie im Vorjahr.

Triticale: Was ist das?

Beim Begriff Triticale handelt es sich um ein Kofferwort, das aus den botanischen Bezeichnungen für Roggen und Weizen zusammengesetzt wurde. Dabei dient Roggen (Secale cereale) als männlicher und Weizen (Triticum aestivum) als weiblicher Part. Wird dieses Verhältnis umgekehrt, kommt die Getreidesorte Secalotricum dabei heraus. Die Körner von Triticale sind im Vergleich mit Weizenkörnern etwas größer, bleiben aber unter der Größe von Roggenkörnern. Die Farbgebung ähnelt eher den Weizenkörnern. Deutschland war in den letzten Jahren nach den Erhebungen der FAO mit einer Ernte von mehr als 1,9 Millionen Tonnen der zweitgrößte Triticaleproduzent der Welt. Den Spitzenplatz hielt danach Polen mit einer Jahresmenge von rund 5,35 Millionen Tonnen. Triticale gedeiht besonders gut auf Böden, die für den Anbau von Roggen zu nährstoffreich und den Anbau von Weizen zu nährstoffarm sind. Zudem bietet sich Triticale an, wenn aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnis die Aussaat erst sehr spät erfolgen kann. Möglich macht das die ausgeprägte Winterhärte.

Quelle: Statistisches Bundesamt, FAO

About Author