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Honigernte 2023 brachte in Deutschland überdurchschnittliche Resultate

Bees in a beehive on honeycomb

Wie ist die Honigernte konkret ausgefallen und mit welchen Problemen haben Imkereien aktuell zu kämpfen? Wir haben aktuelle Daten ausgewertet.

Das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen hat interessante Statistiken zur Honigernte 2023 in Deutschland veröffentlicht. Sie weisen auf eine überdurchschnittlich gute Ausbeute in den Imkereien hin. Trotzdem sind beim Honigpreis keine sinkenden Tendenzen zu beobachten. Stattdessen sind die Preise für echten Bienenhonig in den letzten Wochen genau wie bei vielen anderen Lebensmitteln gestiegen. Trotzdem klagen viele Imkereien, dass sie ihre Kosten nicht decken können.

Wie sehen die konkreten Zahlen zur Honigernte 2023 aus?

Allein aus der Sommertracht konnten die Imkereien 2023 pro Bienenvolk deutschlandweit im Schnitt 19,2 Kilogramm Honig ernten. Im vergangenen Jahr lag der Durchschnitt lediglich bei 16,3 Kilogramm und im Jahr 2021 sogar nur bei 12,9 Kilogramm. Den Spitzenwert bei der Ausbeute in der Honigschleuder brachte am Ende der Sommersaison 2023 Sachsen-Anhalt mit 25 Kilogramm pro Bienenvolk. Auf den zweiten Rang landete Sachsen mit einer Pro-Volk-Ausbeute aus der Sommertracht von 24,1 Kilogramm. Die Schlusslichter bei der Honigausbeute waren in der gerade zu Ende gegangenen Saison Stuttgart mit 12,6 Kilogramm und die bayerische Region Mittelfranken mit 14,3 Kilogramm Sommerhonig pro Bienenvolk. Der diesjährige Wassergehalt beim geernteten Naturhonig bewegt sich zwischen 16,5 Prozent in Bremen und 17,2 Prozent in Sachsen-Anhalt sowie den nordrhein-westfälischen Regionen Detmold und Düsseldorf.

Warum steigen die Preise für Bienenhonig trotz der guten Ausbeute?

Aktuellen Erhebungen zufolge liegt der durchschnittliche Verbraucherpreis für ein Glas mit 500 Gramm echtem Bienenhonig bei 6,50 Euro. Der Grund liegt auf der Hand, denn die allgemeinen Kostenerhöhungen gehen an den deutschen Imkereien nicht vorbei. Bei genauer Prüfung der Ursachen fällt vor allem ein Artikel aus dem Imkereizubehör auf. Dabei handelt es sich um das Winterfutter für Honigbienen, dessen Durchschnittspreis von 2022 auf 2023 einen Aufschlag von 100 Prozent verzeichnet. Hinzu kommen hohe Energiekosten und Kraftstoffkosten sowie bei größeren Imkereien die drastisch gestiegenen Personalkosten.

Was bereitet den Imkereien derzeit zusätzlich Probleme?

In Deutschland breitet sich seit einigen Jahren ein neuer Feind der Honigbienen aus. Dabei handelt es sich um die Asiatische Hornisse (Vespa velutina). Sie postiert sich an den Fluglöchern der Bienenkästen und lauert den fleißigen Sammlerinnen dort auf. Bekommt eine Asiatische Hornisse eine Honigbiene zu fassen, beißt sie ihr den Hinterleib ab und verfüttert ihn an ihren eigenen Nachwuchs. Die Asiatische Hornisse wurde in Europa erstmals im Jahr 2005 in Frankreich nachgewiesen. Von dort aus breitete sie sich kontinuierlich auf den gesamten Kontinent (mit Ausnahme von Skandinavien) und einige Regionen im Nordosten aus. Im Jahr 2014 bestätigten Nestfunde, dass sich diese Hornissenart auch in Deutschland vermehrt. Ein einziges Hornissennest kann bis zu 10.000 Brutzellen enthalten. Bevorzugt bauen die Asiatischen Hornissen ihre Nester in bewohnten und landwirtschaftlich genutzten Bereichen.

Quelle: Fachzentrum Bienen und Imkerei, Landesamt Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW

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