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Wie soll der Zustand der Fernstraßen in Deutschland verbessert werden?

Dalton Highway in Alaska

Bei den Bundesstraßen und Autobahnen in Deutschland sind Ausbauten und Neubauten notwendig. Wie sieht die Zwischenbilanz der Bundesregierung aus?

Die aktuelle Zwischenbilanz zum Ausbau der Autobahnen und Bundesstraßen wurde von der Bundesregierung als Antwort auf eine Kleine Anfrage aus der Linken-Bundestagsfraktion vorgelegt. Sie gibt Auskunft darüber, wie die im Bundesverkehrswegeplan und dem Fernstraßenausbaugesetz bis zum Jahr 2030 festgelegten Ziele umgesetzt werden. Insgesamt umfasst die derzeitige Planung 1.360 Bauprojekte, die in 1.731 Teilprojekte untergliedert wurden. Sie sollen zeitlich auf der Grundlage der jeweils eingestuften Dringlichkeit abgearbeitet werden.

Welchen Umfang haben die Pläne für einen Neubau der Bundesautobahnen?

Insgesamt sollen in den nächsten Jahren bundesweit rund 967 Kilometer Autobahnen neu entstehen. Der mit rund 310 Kilometern größte Anteil entfällt auf das Bundesland Niedersachsen. Auf dem zweiten Rang landet Hessen, wo 118 Kilometer Autobahn neu entstehen sollen. Sachsen-Anhalt belegt mit knapp 109 Kilometern den dritten Rang. Thüringen ist das einzige Bundesland, das in naher Zukunft von den Neubauplänen bei Bundesautobahnen nicht profitiert. Bei den Neubauplänen wurden jeweils 100 Prozent in den Bundesländern Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen als besonders dringlich eingestuft.

Wo sollen Bundesautobahnen in großem Umfang ausgebaut werden?

Die Pläne der Bundesregierung für einen Ausbau der vorhandenen Bundesautobahnen sind noch anspruchsvoller, denn auf der Agenda der bis 2030 abzuschließenden Projekte stehen bundesweit rund 3.196 Autobahnkilometer. Allein in Nordrhein-Westfalen sollen Autobahnen mit einer Gesamtlänge von rund 771 Kilometern ausgebaut werden. In Bayern wurde ein dringlicher Bedarf für den Ausbau von 569 Autobahnkilometern und in Hessen von 482 Kilometern festgestellt. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt besteht nach dem aktuellen Stand kein dringlicher Bedarf für Autobahnausbauten.

Bei Bundesstraßen in Deutschland ist der Bedarf für Aus- und Neubauten ähnlich

Knapp 4.959 Kilometer Bundestraßen sollen bis 2030 in ganz Deutschland neu entstehen. Hier ist Bayern mit rund 1.052 Kilometern neu zu bauender Bundesstraßen der Spitzenreiter. Auf den zweiten Rang landet Niedersachsen mit einem Bedarf von 758 Kilometern vor Nordrhein-Westfalen mit 510 Kilometern. Lediglich in Hamburg reichen die vorhandenen Bundesstraßen für das eingeschätzte Verkehrsaufkommen der nächsten Jahre aus. Dort sind (genau wie in Berlin, Bremen und im Saarland) auch keine Ausbauten der Bundesstraßen erforderlich. Den größten Ausbaubedarf bei Bundesstraßen gibt es in Bayern (rund 247 Kilometer) sowie in Nordrhein-Westfalen (116 Kilometer).

Eine Reduzierung der Staugefahr sollen auch andere Maßnahmen bringen

Zusätzlich schreitet die Ausstattung der Bundesautobahnen mit Wechselverkehrszeichen weiter voran. Inzwischen sind etwa 3.550 Kilometer Autobahn mit Verkehrszeichen ausgestattet, die eine bedarfsabhängige Steuerung der Fahrstreifen und der Höchstgeschwindigkeit zulassen. Hinzu kommt die Möglichkeit, bei Bedarf den Seitenstreifen temporär als Fahrstreifen freizugeben. In den letzten Jahren wurden rund 100 dazugehörige Anzeigen installiert. Sie tragen auf mehr als 300 Kilometer Autobahn dazu bei, die Staugefahr zu reduzieren und mögliche Staus schneller aufzulösen. Doch der Bund und die Länder stehen vor einer weiteren Herausforderung. Bundesweit müssen an rund 8.000 Autobahnbrücken nach der Einstufung über den Traglastindex in den nächsten Jahren Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Davon wurde rund die Hälfte als besonders dringlich eingestuft.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/5762

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