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Wie ist der aktuelle Stand bei Hurrikan „Irma“?

Bevor Hurrikan „Irma“ die ersten Bereiche von Florida traf, wurde er von den Meteorologen der National Oceanic and Atmospheric Administration erneut von der Kategorie F3 auf die Kategorie F4 hochgestuft. Nachdem er bereits auf mehreren Karibik-Inseln gezeigt hatte, welches Schadenspotential zu erwarten ist, gibt es auch aus Florida die ersten Schadensberichte. Seit 9.30 Uhr Ortszeit beantwortet das Police Department in Miami Dade keine telefonischen Anfragen mehr, weil die Beamten in Sicherheit gebracht werden mussten. Für die Stadt wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Berichte von den Florida Keys sind erschreckend

Erste Augenzeugen bezeichneten die Situation beim Eintreffen von Hurrikan „Irma“ als „mit dem Untergang der Titanic vergleichbar“. Korrespondenten des Nachrichtensenders CNN beschrieben den Hurrikan als den schlimmsten Wirbelsturm, den sie je erlebt hätten. Dazu gehörte beispielsweise Maggie Howes, die aus Key Haven berichtete.

Schon wenige Minuten, nachdem der Hurrikan Florida erreichte, fiel mehr als 750.000 Haushalten in Florida der Strom aus. Davon sind mehr als 4,7 Millionen Menschen betroffen. Allein 450.000 der betroffenen Kunden leben im Bereich Miami Dade. Vor dem Eintreffen der ersten Ausläufer des Hurrikans warnte der National Weather Service davor, in Miami in hohen Gebäuden zu bleiben.

Brian Todd, der für Berichte für CNN in West Palm Beach geblieben ist, beschrieb in seinem Bericht, dass es beim Eintreffen von Hurrikan „Irma“ in der Region zusätzlich immer wieder zu Tornados gekommen war. Dabei treten lokal und temporär noch höhere Windgeschwindigkeiten auf, als sie der gesamte Hurrikan mitbringt. Das heißt, das Schadenspotential wird durch die Tornados noch erheblich vergrößert.

In Key Largo trafen die CNN-Reporter auf einen Mann, der gerade erst den Hurrikan „Harvey“ in Houston überlebt hat. Als er hörte, was auf Florida zurollte, eilte er sofort los, um seinen dortigen Freunden zu helfen.

Wie sehen die nächsten Stunden aus?

Die Experten der NOAA gehen aktuell davon aus, dass Hurrikan „Irma“ ein Wirbelsturm der Kategorie F4 bleiben wird, bis er auf der Westseite von Lorida Fort Myers erreicht. Das wird in der Nacht vom Sonntag zum Montag passieren.

Inzwischen (Stand 10.30 Uhr Ortszeit) sind in Florida über 1,35 Millionen Haushalte in insgesamt 24 Counties ohne Strom. Die Zahl der Ausfälle hat sich allein im Bereich Miami Dade auf 650.000 Haushalte erhöht. Da in den USA die meisten Stromleitungen an Masten verlegt sind, dürfte sich die Zahl der Haushalte ohne Strom in den nächsten Stunden noch dramatisch erhöhen. Das Schadenspotential ist auch deshalb hoch, weil sich Hurrikan „Irma“ nur langsam vorwärts bewegt. Die aktuelle Zuggeschwindigkeit liegt bei etwa 25 Kilometern pro Stunde.

Schon jetzt wird Hurrikan „Irma“ als der schlimmste Wirbelsturm der letzten sechs Jahrzehnte eingeschätzt, der in Florida Schäden anrichtete. Als Vergleichsgröße dient aktuell der Hurrikan „Donna“, von dem die Karibik im Jahr 1960 getroffen wurde. „Donna“ wütete insgesamt 17 Tage lang und erreichte zeitweise die Kategorie F5. Damals gab es den ersten Landfall in Florida an den südlichen Keys. Danach schwenkte „Donna“ in Richtung Nordwesten ab und sammelte weitere Energie über dem Golf von Mexiko, um Florida anschließend von West nach Ost auf der Höhe von Fort Myers zu überqueren. Nach einem erneuten Schwenk über dem Atlantik traf „Donna“ danach bei New York erneut auf Land. Derzeit kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass sich dieses Szenario bei Hurrikan „Irma“ wiederholt, da er bereits in westlicher Richtung von seiner ursprünglich berechneten Zugbahn abgewichen ist, nachdem er Kuba passiert hatte.

Zum genauen Verlauf der Zugbahn des Hurrikans „Jose“ gibt es momentan noch keine verlässlichen Aussagen. Noch ist es zu früh, um Aussagen dazu zu machen, ob auch er Florida treffen wird. Nach den aktuellen Modellen gehen die Meteorologen jedoch davon aus, dass auch er in den nächsten drei oder vier Tagen seine Zugrichtung nach Norden ändern wird.

Update vom 10. September 2017, 21.00 Uhr

Das Auge des Hurrikans hat Miami inzwischen passiert. Die mitgezogene Wasserwand hat große Teile der Innenstadt von Miami überflutet. Die Höhe der Flutwelle wird verschiedenen Quellen zufolge zwischen drei und fünf Metern eingeschätzt. Vielerorts werden parallel zum Hurrikan „Irma“ zusätzlich zahlreiche Tornados beobachtet. Im Laufe der nächsten Stunde wird der Wirbelsturm Tampa und Fort Myers erreichen. Obwohl er inzwischen auf die Stärke F3 heruntergestuft wurde, werden dort Windspitzen von bis zu 250 Kilometern pro Stunde erwartet. Angesichts der bisherigen Schäden hat die Katastrophenschutzbehörde bereits weitere 10.000 Mitglieder der Nationalgarde und große Mengen von technischem Equipment im Norden von Florida zusammengezogen, um den Betroffenen möglichst schnell zu helfen. Bis dahin fordern sämtliche Behörden zur Nachbarschaftshilfe auf.

Update vom 10. September 2017, 22.00 Uhr

In Miami sind mehrere Baukräne umgekippt und haben umliegende Gebäude beschädigt. Das war im Vorfeld bereits befürchten worden, aber die Zeit war zu knapp, um die Kräne zu demontieren. Inzwischen befindet sich das Auge des Hurrikans kurz vor Naples. Dort wurden ebenfalls bereits erste Bereiche überflutet. Der Regen ist so derart stark, dass die Sicht zeitweise null ist. Auf der Rückseite des Auges wird auch hier eine Flutwelle mit einer Höhe von rund 4,5 Metern erwartet. Von Seiten der Meteorologen kommt eine weniger gute Nachricht, denn Hurrikan „Irma“ hat erneut in Richtung Norden abgedreht.

Update vom 10. September 2017, 23.00 Uhr

Derzeit befindet sich Naples mitten im Auge des Wirbelsturms. In wenigen Minuten wird die Flutwelle erwartet, die der sich nun drehende Wind aus dem Golf von Mexiko vor sich her schiebt. Von den Meteorologen gibt es gibt es mittlerweile gute Nachrichten. Da sich der Hurrikan „Irma“ hauptsächlich über Land bewegt, schwächt er sich langsam ab und konnte deshalb auf die Kategorie F2 zurückgestuft werden. Das heißt aber noch lange nicht, dass für den Bereich nördlich von Naples komplette Entwarnung gegeben werden kann, denn noch kann der Hurrikan seine Zugrichtung jederzeit wieder ändern.

Quelle: noaa.gov, CNN, floridadisaster.org

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