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Welchen Beitrag kann die „Höegh Esperanza“ zur Gasversorgung leisten?

Heating Specialist with Gas Leak Detector in His Hand

Am 15. Dezember 2022 kam die „Höegh Esperanza“ in Wilhelmshaven an. Wie wichtig ist das Schiff für die Stabilität der Gasversorgung in Deutschland?

Nach den Angaben der Bundesnetzagentur erreicht Deutschland das Ausmaß der für die dauerhafte Stabilität der Gasversorgung notwendigen Einsparziele nicht. Im Vergleich mit dem Durchschnittsverbrauch von 2017 bis 2021 lag der Gasverbrauch in der Kalenderwoche 49/2022 lediglich rund 5 Prozent niedriger. Notwendig sind jedoch Einsparungen mit einem Umfang von etwa 20 Prozent. Umso größere Bedeutung kommt den LNG-Terminals in Deutschland zu. Das Terminal in Wilhelmshaven wurde am 15. Dezember 2022 mit dem Schiff “Höegh Esperanza“ vervollständigt und kann schon bald in Betrieb gehen.

Welche Funktion erfüllt die „Höegh Esperanza“ in Wilhelmshaven?

Das Schiff dient als FRSU. Das Kürzel steht für „Floating Storage and Regasification Unit“. Das heißt es ist eine schwimmende Technikeinheit. Sie wandelt das angelandete Flüssigerdgas in den gasförmigen Zustand um, der für die Einspeisung ins deutsche Gasnetz erforderlich ist. Die „Höegh Esperanza“ ist nicht das einzige Technikschiff, das Deutschland für die Unterstützung der Sicherheit der Gasversorgung von der norwegischen Reedereigruppe Leif Höegh & Co. ASA angemietet hat. Die LNG-Terminals in deutschen Häfen sollen zusätzlich von der Miete eines Schwesterschiffs profitieren. Die beiden Schiffe sollen die Gasversorgung in Deutschland für die nächsten zehn Jahre unterstützen.

Welche Kapazitäten stellt die „Höegh Esperanza“ bereit?

Allein diese Technikeinheit kann am Terminal in Wilhelmshaven nach den getroffenen Vereinbarungen bis zu 5 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas pro Jahr für die Einspeisung ins deutsche Netz umwandeln. Das heißt, die Einspeiseleistung liegt bei 19,65 Milliarden Kubikmetern. In den letzten Jahren lag der durchschnittliche Gasverbrauch in Deutschland bei rund 90 Milliarden Kubikmetern. Die „Höegh Esperanza“ kann also theoretisch bei Volllast ein knappes Fünftel des gesamten Jahresverbrauchs abdecken. Beim Anlegen hatte sie bereits 170.000 Kubikmeter Flüssiggas an Bord. Das entspricht nach der Regasifizierung einer Einspeisekapazität von rund 668.000 Kubikmetern des Energieträgers im gasförmigen Zustand.

Weitere Zahlen & Fakten rund um die „Höegh Esperanza“

Die schwimmende Regasifizierungseinheit entstand in den Werften von Hunday Heavy Industries in Südkorea. Das Schiff wurde im April 2018 an die Reederei Höegh geliefert. Die ersten drei Jahre des Einsatzes absolvierte die „Höegh Esperanza“ am LNG-Terminal im nordchinesischen Hafen Tianjin. Der nächste planmäßige Einsatz sollte am LNG-Terminal in Crib Point in Australien stattfinden. Doch dort wurde der dafür notwendige Bau einer Pipeline nach Pakenham aus Umweltschutzgründen nicht genehmigt. Deshalb war das deutsche Bundesregierung in der glücklichen Lage, das Technikschiff chartern zu können. Das Schiff ist 294 Meter lang und 46 Meter breit. Es weist bei voller Beladung der LNG-Tanks einen Tiefgang von 12,5 Metern auf. Es wird dieselelektrisch mit vier Wärtsilä Italia-Motoren angetrieben, die es bis auf eine Geschwindigkeit von 33 Kilometern pro Stunde (18 Knoten) beschleunigen können. Die Technikeinheit zur Regasifizierung kann wahlweise im offenen oder geschlossenen Modus betrieben werden.

Quelle: Reederei Höegh, statista, Bundesnetzagentur

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